Die US-Sanktionen haben Huawei hart getroffen. Für das Jahr 2021 erwartet der einst größte Smartphone-Hersteller der Welt einen Absatz-Rückgang von mehr als 60 Prozent. Firmengründer Ren Zhengfei erwägt deshalb, das Unternehmen komplett aus einigen Ländern abzuziehen. Es ginge darum, Verluste zu minimieren.


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Aufgrund der anhaltenden US-Sanktionen hat Huawei derzeit keinen Zugang zu essentiellen Hardware-Komponenten. Und die Lagerreserven, auf die das Unternehmen im vergangenen Jahr noch zurückgreifen konnte, seien langsam aber sicher ausgeschöpft. Deshalb müsste man nun versuchen mit „drittklassigen Bauteilen erstklassige Produkte zu fertigen“, wird der Huawei-Gründer von der South China Morning Post zitiert. Eine Aufgabe, die genauso schwer zu sein scheint, wie sie klingt.

Ausstieg aus mehreren Ländern möglich

Grundsätzlich wolle Huawei den Fokus von Hard- auf Software verlagern, um die Verluste aus dem Kerngeschäft zu minimieren. Doch das allein dürfte wohl nicht ausreichen. Aus diesem Grund müsste sich das Unternehmen auch trauen “einige Länder, einige Kunden und einige Produktkategorien zu verlassen“, ist sich Zhengfei sicher. Ins Detail geht er mit seiner Forderung allerdings nicht.

Einen ersten Einschnitt hat das chinesische Unternehmen bereits getätigt. Im November 2020 verkaufte Huawei seine Tochtermarke Honor, um ihr Überleben zu sichern. Mit modernen Smartphone-Designs und kleinen Preisen zielte das Unternehmen insbesondere auf eine junge Zielgruppe ab. In gewisser Weise war ein Honor-Smartphones stets eine etwas günstigere Variante eines entsprechenden Huawei-Modells.

Fest steht: Huaweis Zukunftsaussichten sind alles andere als rosig. Sollte die US-Regierung nicht in naher Zukunft einen Kurswechsel einlegen, dürfte sich Huawei wohl noch zu deutlich stärkeren Einschnitten gezwungen sehen.

Quelle: South China Morning Post

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