Was haben Elektroautos und Smartphones gemeinsam? Die Akkulaufzeit gehört bei beiden zu den größten Diskussionsthemen. Im Internet findet man einige Ratgeber, in denen beschrieben wird, wie sich die Laufzeit maximieren lassen soll. An einer Stelle wird dazu geraten, das Handy niemals über Nacht an die Steckdose zu stecken. An einer anderen Stelle heißt es wiederum, man solle immer schön alle Hintergrund-Apps beenden, um Energie zu sparen. Aber macht das wirklich einen Unterschied?


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Wer eine Vielzahl an Apps offen hat, der darf sich nicht wundern, wenn der Akku schneller zuneige geht. Je mehr Apps offen sind, desto mehr Energie benötigt das Smartphone eben auch. Klingt doch eigentlich ganz logisch, oder? Ganz so einfach ist die Situation dann aber doch nicht.

Entwickler denken mit

Ein Smartphone besteht aus vielen verschiedenen Hardware-Komponenten – ähnlich wie ein PC. Je nach Anwendungszweck verbrauchen diese Komponenten unterschiedlich viel Energie. Zu den größten Stromverbrauchern zählen beispielsweise Display, Prozessor und Grafikeinheit. Sie benötigen aber nur dann Energie, wenn sie auch beansprucht werden. Logischerweise fällt ein Prozessor unter Last also deutlich stärker ins Gewicht als ein Prozessor, der gerade nichts zu zu tun hat.

Hintergrund-Apps sorgen allerdings nicht dafür, dass die Komponenten dauerhaft am arbeiten sind und somit den Akku verzehren. Sobald man eine App minimiert, wird sie nämlich nicht mehr aktiv betrieben, sondern automatisch in einen Ruhemodus geschaltet. Das Smartphone speichert lediglich die wichtigsten Informationen ab, um ein erneutes Aufrufen der App zu beschleunigen. Berechnet wird währenddessen aber nichts mehr – zumindest nichts, was sich spürbar auf die Akkulaufzeit auswirken würde.

Es bringt in den meisten Fällen also gar nichts, eine App händisch zu beenden. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Eine App, die quasi von 0 auf 100 starten muss, verbraucht nämlich deutlich mehr Energie als eine App, zu der die wichtigsten Daten bereits zwischengespeichert wurden und zum Abruf bereitstehen.

Ausnahmen bestätigen die Regel. Gewisse Anwendungen, beispielsweise Apps, die der Navigation dienen, verbrauchen auch im Hintergrund noch Energie. Auch abgestürzte Prozesse können zum Problem werden. Das sind jedoch Einzelfälle und im Gesamtbild eher eine Seltenheit. Um herauszufinden, ob eine App zu den heimlichen Stromfressern gehört, liefern die Hersteller aktueller Smartphones meist schon ein integriertes Überprüfungs-Tool mit. Da reicht ein Blick in die Einstellungen, um die Problemkinder ausfindig zu machen.


Ein Blick in die Einstellung gewährt Einblick in die Akkunutzung einzelner Apps.

Fazit: Die meistgenutzten Anwendungen, beispielsweise Messenger oder Social-Media-Apps, könnt ihr in der Regel bedenkenlos im Hintergrund “geöffnet” lassen, ohne dass sie euch den Akku leeren. In diesem Fall ist es sogar ratsam, sie nicht zu beenden, um das erneute Aufrufen zu beschleunigen. Das haben sowohl Apple- als auch Google-Entwickler bereits vor einigen Jahren bestätigt. Mitbekommen hat es aber anscheinend noch nicht jeder.

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