30 Jahre lang soll die japanische Traditionsmarke Testergebnisse manipuliert haben. Dabei handelt es sich nicht nur um Schönung von Abgaswerten. Vorübergehend wurde daher die Produktion eingestellt.
Seit 2016 befindet sich Daihatsu im vollständigen Besitz von Toyota. Nun wird der Hersteller bis mindestens Ende Januar 204 keine Fahrzeuge herstellen. Diesem Produktionsstopp war das Zutagefördern eines waschechten Skandals vorausgegangen.
Seit 30 Jahren wurden bei Daihatsu, die vor allem für Klein- und Kleinstwagen bekannt sind, systematisch Sicherheitstests gefälscht. Letzte Woche gab der Hersteller bekannt, dass ein unabhängiger Ausschuss bei 64 Fahrzeugmodellen, unter denen auch einige unter dem Markennamen Toyota verkauft wurden, Beweise für Manipulation gefunden hatte.
Ungefähr 9.000 Arbeiter, die normalerweise in den vier japanischen Fabriken arbeiten, haben nun bis voraussichtlich Ende Januar nichts zu tun, da die Bänder still stehen. Der Skandal ist nicht der erste, den man im Hause Toyota dieses Jahr verkraften muss. Im April musste Daihatsu bereits zugeben, die Normen für Crashtests bei mehr als 88.000 Fahrzeugen, die zum großen Teil als Toyotas in Ländern wie Thailand und Malaysia verkauft wurden, verletzt zu haben. Im Mai teilte der Hersteller mit, gefälschte Daten für Aufpralltests bei Elektrofahrzeugen eingereicht zu haben. Der Verkauf der entsprechenden Modelle sei daraufhin aber eingestellt worden.
Im neuesten Bericht ist von 174 weiteren Fällen die Rede, bei denen Daihatsu falsche Angaben gemacht oder Daten manipuliert habe, die teilweise bis ins Jahr 1989 zurückreichen.
Welche Folgen hat der Skandal?
Nach diesen erschütternden Neuigkeiten für alle Fans und Käufer von Daihatsu-Modellen hat die Mutter Toyota bekannt gegeben, die Tochtergesellschaft ordentlich umkrempeln zu wollen – daher auch der vorübergehende Produktionsstopp. Man spricht von einem “Wiederbeleben” der Marke Daihatsu, was nicht über Nacht zu realisieren sei. Die Aktie von Toyota war nach dem Bekanntwerden des Skandals zeitweise um bis zu vier Prozent eingebrochen.
Quelle: Edition