Forscher der Universitäten Bremen und Gießen arbeiten gemeinsam an einem Projekt namens “mAInZaun”. Dabei handelt es sich um Weidezäune, die mit smarten Features ausgestattet sind und für ein besseres Zusammenleben von Menschen und Wölfen sorgen sollen.
Das Forschungsprojekt wird als “modularer, autonomer und intelligenter Weide(schutz)zaun mit Erkennung und Vergrämung von Predatoren“ beschrieben. Dahinter verbirgt sich ein typischer Weidezaun, kombiniert mit diversen Sensoren und Kameras.
Ein dauerhaft aktiver Bewegungssensor erkennt, wenn sich ein Wolf oder ein anderer Eindringling der Weide nähert, woraufhin das Kamerasystem, ausgestattet mit Nachtsicht und Infrarot, anspringt. Die Forscher betonen, dass man darauf bedacht sei, lediglich Silhouetten zu erfassen. Zudem werden die Aufnahmen direkt vor Ort ausgewertet und nicht gespeichert. So soll das System auch mit den hiesigen Datenschutzrichtlinien vereinbar sein.
Eine künstliche Intelligenz soll daraufhin erkennen, um welche Art von Eindringling es sich genau handelt. Mithilfe von Ultraschall oder Lichtblitzen soll dieser dann von der Weide vertrieben werden. Da der mAInZaun ohne externe Energiequellen auskommen muss, sind die Forscher auf energieeffiziente Abwehrmethoden angewiesen. Außerdem muss der Zaun verschiedene Methoden vereinen, da Wölfe sehr intelligent und anpassungsfähig sind. Sollten sie sich an die immer gleiche “Gefahr” gewöhnen, stellt auch der smarte mAInZaun kein großes Hindernis mehr dar.
Theoretisch kann der Zaun auch automatisch einen Alarm an die Polizei, Straßenmeistereien oder die Bahnaufsicht versenden, sodass die entsprechenden Stellen, falls nötig, schnell reagieren können. Bis Mitte 2024 soll die Entwicklung abgeschlossen sein. Mit 1,1 Millionen Euro wird das Projekt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.
Quelle: Uni Bremen