Der Name täuscht: Elektroschrott ist kein Abfall, sondern eine wichtige Ressourcenquelle, die es zu nutzen gilt. In Deutschland kommen jedoch zu wenige Altgeräte bei den entsprechenden Sammelstellen an. Eine neue Regelung soll das ändern. Die Bundesregierung plant, Supermärkte in Zukunft dazu zu verpflichten, Elektroschrott anzunehmen. Verbraucher können sich dadurch den Weg zum nächstgelegenen Wertstoffhof sparen.
Die von der EU geforderte Sammelquote von 65 Prozent wird Deutschland wohl wieder nicht erreichen. Das könnte daran liegen, dass die Entsorgung in manchen Teilen Deutschlands schlicht zu kompliziert ist. Bevor man sich ins Auto setzt und 30 Minuten zum nächsten Wertstoffhof fährt, wandert die elektrische Zahnbürste in vielen Fällen einfach in den Restmüll. Strafen gibt es keine, da der Hausmüll in der Regel nicht kontrolliert wird. Die darin enthaltenen Rohstoffe können allerdings nicht mehr recycelt werden.
Eine neue Regelung soll die fachgerechte Entsorgung von Elektroschrott erleichtern. Supermärkte, die eine Ladenfläche von mehr als 800 Quadratmeter haben und mehrmals im Jahr Elektrogeräte verkaufen, sollen dazu verpflichtet werden, anfallenden Elektroschrott der Kunden entgegenzunehmen. Wenn die Geräte größer als 25 Zentimeter sind, gilt das Recht auf Rückgabe nur, solange Kunden auch ein neues Gerät kaufen. Kleinere Geräte, beispielsweise die oben genannte Zahnbürste, sollen von den Supermärkten hingegen anstandslos zurückgenommen werden. Für große Online-Händler gelten ähnliche Pflichten.
Das sind zumindest die Pläne des Bundesumweltministeriums. Die Einführung der neuen Regelung soll im Jahr 2022 erfolgen. Bis dahin müssen allerdings noch Bundestag sowie Bundesrat zustimmen.
Via: faz