Eine verrückte Geschichte: Der Mobilfunkkonzern Vodafone hat einer Frau aus Bremen einen Komplettvertrag untergejubelt. Allerdings nicht unter ihrem Namen, sondern unter dem Namen ihres Katers. Am Ende konnte nur der Verbraucherschutz helfen.


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Die Bremerin staunte nicht schlecht, als sie plötzlich eine neue Vodafone-Rechnung in ihrem Briefkasten fand. Denn die Rechnung war nicht an sie selbst, sondern an ihren Kater adressiert. Was zunächst nach einem schlechten Scherz aussah, kostete die Frau am Ende viel Zeit und Nerven. Denn der Vertrag war echt und Vodafone wollte nicht helfen.

Vertrag für „Herrn Gysmo“

Aber alles der Reihe nach. Die Geschichte begann bereits im Juli 2019, als eine Vodafone-Vertreterin einen unangekündigten Hausbesuch bei der Bremerin durchführte. Die Frau, seit Jahren eine zufriedene Vodafone-Kundin, stellte klar, dass sie kein Interesse an einem neuen Vertrag habe. Nach einen kurzen Gespräch, in dem unter anderem auch über ihren Kater namens “Gysmo” gesprochen wurde, verabschiedete sich die Vodafone-Vertreterin wieder und die Sache schien erledigt.

Doch einige Tage später bekam die Frau plötzlich ein Paket zugesandt, welches Router und Vertragsunterlagen beinhaltete. Adressiert an einen “Herrn Gysmo”. Adresse und Bankverbindung stimmten mit den Daten der Besitzerin überein. Sie wurden einfach aus dem bereits bestehendem Vertrag übernommen.

Keine Hilfe seitens Vodafone

Die Bremerin wendete sich daraufhin an den Vodafone-Kundensupport. Allerdings ohne Erfolg. Obwohl sie erklärte, dass es sich bei “Herrn Gysmo” nicht um einen Menschen, sondern um einen Kater handelt, wurde ihr nicht geholfen. Nachdem der erste Mahnbescheid des Amtsgerichtes eintraf, da den bisherigen Zahlungsaufforderungen nicht nachgekommen wurde, kontaktierte sie schließlich die Verbraucherzentrale.  

Dort konnte ihr glücklicherweise weitergeholfen werden. Die Verbraucherzentrale erwirkte eine Stornierung des Vertrags. „Tiere sind weder rechts- noch geschäftsfähig. In diesem Fall ist somit kein wirksamer Vertrag zustande gekommen, der das Unternehmen dazu berechtigen würde, Forderungen zu stellen“, lautete die logische Schlussfolgerung.

Der Mobilfunkkonzern bestätigte diesen Vorfall. In einer Stellungnahme heißt es, dass die selbstständige Beraterin, die auch den Vertrag für die Katze eingereicht hatte, kurz danach fristlos gekündigt wurde. Eine Erklärung, warum der Kundensupport der Frau nicht helfen konnte, gibt es jedoch nicht.

Quelle: HAZ

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