Die Zeiten, in denen ein Smartphone spätestens alle zwei Jahre ausgetauscht werden musste, sind offenbar vorbei. Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Trend eindeutig hin zu einer längeren Nutzungsdauer geht. Die Umwelt freut es. Hersteller fürchten Umsatzrückgänge in Milliardenhöhe.


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„Verbraucher sind in den letzten Jahren nachhaltiger geworden und halten inzwischen wesentlich länger an ihren Smartphones fest“, resümiert Milo Bogaerts, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Unternehmen hatte eine Studie in Auftrag gegeben, um die durchschnittliche Nutzungsdauer von Smartphones zu bestimmen. Die Ergebnisse sind eindeutig.

In den USA trifft das oben angesprochene Klischee zwar noch zu. Dort wird ein Smartphone tatsächlich schon nach 24 Monaten gegen ein neues ausgetauscht. Im Vergleich zu 2016 ist das jedoch schon eine gut 30 Prozent längere Zeitspanne. Damals musste im Durchschnitt schon nach rund 18 1/2 Monaten ein neueres Modell her.

Nachhaltigeres Europa

Europäerinnen und Europäer verhalten sich diesbezüglich etwas nachhaltiger. Lag die durchschnittliche Smartphone-Nutzung 2016 schon bei etwas mehr als 32 Monaten, sind es heutzutage sogar schon 40 Monate – ein Plus von gut 25 Prozent. Knapp dreieinhalb Jahre dauert es also, ehe in Europa das Smartphone gegen ein neues ausgetauscht wird.

Dieses veränderte Konsumverhalten spiegelt sich auch im Handel wider. Im Jahr 2020 sanken die Smartphone-Verkäufe auf den tiefsten Stand seit 2016. „Die Austauschzyklen werden sich auch in den kommenden Jahren verlängern. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Industrie“, sagt Aurélien Duthoit, Branchenexperte bei Euler Hermes. „Bis 2025 sind dadurch weltweit kumulierte Umsätze von insgesamt 134 Milliarden US-Dollar in Gefahr. Allein im Jahr 2025 dürften die Umsatzeinbußen bei 36 Mrd. USD liegen”.

Insbesondere kleinere Hersteller dürften mit den Folgen zu kämpfen haben. Bekannte Namen wie Apple, Samsung oder Xiaomi werden den Rückgang aufgrund ihrer Marktposition voraussichtlich einfacher kompensieren können. Neue “Killer-Funktionen” könnten dem Smartphone-Markt einen Aufschwung verleihen. Davon gab es in den vergangenen Jahren allerdings keine. Weder der neue Mobilfunkstandard 5G noch die Einführung faltbarerer Smartphones konnten bislang einen derartigen Hype herbeiführen.

Quelle: Euler Hermes

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