Weil Nutzer Urheberrechtsverletzungen begangen haben sollen, müssen sich nun einige VPN-Anbieter vor Gericht verantworten. Die Filmstudios verlangen nicht nur einen immensen Schadensersatz, sondern auch ein Ende der Anonymität.
VPN-Dienste (Virtual Private Network) ermöglichen es den Nutzern, sich möglichst anonym im Internet zu bewegen. Der Datenverkehr wird verschlüsselt und die IP-Adresse verschleiert, sodass der ursprüngliche Standort nicht mehr für die Seitenbetreiber sichtbar ist. Weil diese Methode auch dafür genutzt wird, um im Netz unrechtmäßig Filme zu verbreiten oder Zugriffsbeschränkungen zu umgehen, ziehen nun einige Filmstudios vor Gericht. Die Forderungen wirken in vielerlei Hinsicht absurd.
Die Klage bezieht sich auf sieben VPN-Anbieter, darunter auch die beliebten Dienstleister ExpressVPN, VPN Unlimited und Surfshark. Die Anbieter sollen für den vermeintlichen Schaden ihrer Nutzer aufkommen und enorme Kompensationszahlungen verrichten. Außerdem fordern die Filmstudios, dass der Zugang zu bekannten Webseiten wie “The Pirate Bay”, auf denen urheberrechtlich geschützte Inhalte verbreitet werden, komplett gesperrt wird.
Doch damit nicht genug. Die VPN-Anbieter sollen auch dazu gezwungen werden, ihre Nutzer zu überwachen und Logs zu speichern. Nach drei Copyright-Beschwerden innerhalb von 72 Stunden sollen die entsprechenden Nutzer dann ausgeschlossen werden. Dieser Schritt würde das Prinzip des Virtual Private Network komplett ad absurdum führen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Filmstudios gegen VPN-Dienste vorgehen. Im Juni erst klagte die Filmindustrie gegen die Hoster, welche den VPN-Anbietern ihre Server zur Verfügung stellen, weil diese “eine Teilschuld” an den getätigten Copyright-Verletzungen hätten. Eine Gerichtsentscheidung steht noch aus.
Via: Torrentfreak