Der chinesische Tech-Gigant Tencent hat drei neue Chip-Architekturen präsentiert, die künftig in den hauseigenen Datenzentren zum Einsatz kommen sollen. Damit möchte man unabhängig von Intel und AMD werden.
Die US-Sanktionen sorgen noch immer für Verunsicherung unter chinesischen Unternehmen. Der Fall Huawei hat gezeigt, wie schnell man vom US-amerikanischen Hardware-Markt und notwendigen Komponenten abgeschnitten werden kann. Kein Wunder also, dass die in China ansässigen Firmen nach und nach eigene Alternativen entwickeln, um sich der Abhängigkeit zu entziehen. So auch der Tech-Konzern Tencent.
Der Tech-Gigant hat in den letzten Jahren ein enormes Wachstum hinlegen können. Ein wesentlicher Bestandteil des Erfolges waren dabei leistungsstarke Rechenzentren. Dort kommen in der Regel Server-Prozessoren von Intel oder AMD zum Einsatz, die sich in der Vergangenheit bereits bewähren konnten. Doch für chinesische Unternehmen wird es immer schwieriger, die US-amerikanische Hardware anzuschaffen. Deshalb hat Tencent kurzerhand die Entwicklung eigener Chips angestoßen.
Drei Chip-Architekturen hat der Konzern nun vorgestellt. Jede Architektur für einen anderen Einsatzzweck. So gibt es Zixiao für KI-Systeme, Canghai für Video-Processing sowie Xuanling für den Betrieb von High-Performance-Netzwerken. Ein neues Cloud-Betriebssystem namens Orca gibt es obendrauf. “Angesichts von Szenarien mit starken wirtschaftlichen Anforderungen hat Tencent einen langfristigen Plan entwickelt und Investitionen für die Chip-Forschung und -Entwicklung angestoßen”, wird der Unternehmensvertreter Tang Daosheng von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert.
Quelle: Reuters
