Die Grafikkarte ist das Herzstück eines Gaming-PCs. Sie entscheidet maßgeblich darüber, wie und in welcher Qualität unsere Lieblingsspiele dargestellt werden. Aber was sind eigentlich die besten Grafikkarten für Full-HD- und WQHD-Gaming? In diesem Ratgeber erfährst du die Antwort.

Hinweis: Aufgrund ihrer schlechten Verfügbarkeit wurden keine Grafikkarten von Intel berücksichtigt.



Die unterschiedlichen Leistungsklassen

Welche Grafikkarte für euch persönlich die beste Wahl ist, hängt in erster Linie von der verwendeten Auflösung ab. Je höher die Auflösung, desto höher sind die Anforderungen an die Grafikkarte, da entsprechend auch mehr Informationen berechnet werden müssen. Bei den drei klassischen Auflösungen handelt es sich um Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel), WQHD (2.560 x 1.440 Pixel) sowie 4K (3.840 x 2.160 Pixel).

In den folgenden Abschnitten stellen wir euch dar, wie die einzelnen Grafikkarten in einer Full-HD- und WQHD-Auflösung abschneiden. Dabei verwenden wir eine kleine Orientierungshilfe, die es euch erleichtert, das für euch passende Modell zu finden. Eine grüne Markierung bedeutet, dass die Grafikkarte in der Regel mehr als 60 FPS in AAA-Spielen erreicht. Eine gelbe Markierung steht für 30 bis 59 FPS und eine rote Markierung für weniger als 30 FPS. Als Maßstab wurde Cyberpunk 2077 gewählt.



Die Angaben beziehen sich dabei auf die Rohleistung der Grafikkarten und können natürlich je nach PC-Zusammensetzung und Spieleauswahl variieren. Letztlich spielen noch weitere Komponenten wie CPU und RAM eine wichtige Rolle bei der Gaming-Performance. Demnach sind die folgenden Angaben eher als grober Richtwert zu sehen.

Die besten Grafikkarten für Full-HD

Zur Beurteilung haben wir Grafikkarten herangezogen, die zum aktuellen Zeitpunkt bei ALTERNATE erhältlich waren und weniger als 400 Euro gekostet haben. Also ganz klassische Grafikkarten aus dem Einsteiger- und unterem Mittelklasse-Segment. Alles, was darüber hinaus geht, ist für Full-HD-Gaming eigentlich schon überdimensioniert.

ModellSpeicherPreis
RTX 3060 Ti8 GBab 399€
RX 6700 XT12 GBab 399€
RTX 306012 GBab 309€
RX 6650 XT8 GBab 289€
GTX 1660 Ti6 GBab 274€
RTX 30508 GBab 269€
RX 66008 GBab 244€
GTX 1660 Super6 GBab 239€
RX 6500 XT4 GBab 168€
RX 64004 GBab 139€

Von den zehn gelisteten Modellen können acht Stück überzeugen. Lediglich die AMD Radeon RX 6400 und RX 6500 XT, die beide über einen je 4 GB großen Videospeicher verfügen, kommen deutlich an ihre Grenzen. Bei diesen Grafikkarten müssen zwingend die Grafikeinstellungen heruntergeschraubt werden, um auch in anspruchsvollen AAA-Titeln ein flüssiges Spielerlebnis zu erreichen.

Die günstigste Grafikkarte, die im Schnitt mehr als 30 FPS erreicht, ist die GeForce GTX 1660 Super mit einem Preis von 239 Euro. Empfehlen würden wir sie allerdings nicht. Zum einen ist der Videospeicher recht knapp bemessen. Zum anderen liefern die Alternativen, die in etwa genauso viel kosten, eine deutlich bessere Performance ab. Allen voran die AMD Radeon RX 6600, die sogar schon an der 60-FPS-Marke kratz.

Kompromissloses Full-HD-Gaming jenseits der 60 FPS gibt es frühestens mit einer AMD Radeon RX 6650 XT beziehungsweise Nvidia GeForce RTX 3060. Doch der Schein trügt: trotz des größeren Videospeichers und einem etwas höheren Preis schneidet die GeForce RTX 3060 tatsächlich ein wenig schlechter ab als das Konkurrenzmodell von AMD. Ähnliches lässt sich zu dem Duell zwischen einer Radeon RX 6700 XT und einer GeForce RTX 3060 Ti. Auch hier hat AMD leicht die Nase vorn.

Grafikleistung nach 3DMark-Score in Relation (%) gesetzt. Die allgemeine Grafikleistung ist zwar ein guter Indikator, aber nicht automatisch gleichzusetzen mit der Gaming-Performance einer Grafikkarte.

Die Raytracing-Performance

Mit Blick auf Raytracing macht es Sinn, sich nur die stärksten der oben gelisteten Grafikkarten noch einmal anzuschauen. Bei allen anderen reicht die Power, sofern die schicke Beleuchtungstechnik überhaupt unterstützt wird, nämlich nicht aus.

Während die Modelle von AMD meist hinsichtlich der reinen Rechenleistung vorne liegen, gehen mit aktiviertem Raytracing die Nvidia-Modelle als Sieger hervor. Sowohl die Nvidia GeForce RTX 3060 als auch die GeForce RTX 3060 Ti lassen ihre direkten Konkurrenten mit einem Abstand von mehr als zehn Prozent hinter sich.

Gewisse Leistungseinbußen muss man jedoch mit allen Grafikkarten in Kauf nehmen. Selbst mit einer Nvidia GeForce RTX 3060 Ti, welche die beste Raytracing-Performance zu bieten hat, sind in anspruchsvollen Spielen wie “CyberpunK: 2077” keine 60 FPS möglich. Meist landet man irgendwo zwischen 30 und 50 FPS.

In allen Fällen können Upsampling-Techniken wie DLSS (Nvidia), FSR (AMD) oder XeSS (Intel) Abhilfe schaffen. Je nach Spiel und Einstellungen lassen sich die FPS dadurch fast verdoppeln. Ein guter Kompromiss zwischen Grafikqualität und Leistung.

Zusammenfassung

Von den beiden günstigsten Modellen sollte man besser die Finger lassen. Zumindest dann, wenn man die Spiele mit maximalen Grafikeinstellungen genießen und keine Kompromisse eingehen möchte.

Die Grafikkarte mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis ist die AMD Radeon RX 6600. Sie landet auch in anspruchsvollen AAA-Spielen nah an der 60-FPS-Marke, hat einen großen Videospeicher zu bieten und ist bereits ab rund 240 Euro erhältlich.

Die bestmögliche Leistung bekommt man mit einer AMD RX 6700 XT geboten. Dank 12 GB Videospeicher ist man mit der Grafikkarte auch sehr gut für die kommenden Jahre gerüstet.

Sofern man auf schicke Raytracing-Effekte zurückgreifen will, führt jedoch kein Weg an einer Nvidia GeForce RTX 3060 (Ti) vorbei. Die beiden GPUs sind der Konkurrenz aus dem Hause AMD deutlich überlegen.

Seite 2 -> die besten GPUs für WQHD

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