Chatten mit Toten: Was nach einem gruseligen Science-Fiction Szenario klingt, könnte in naher Zukunft schon Realität werden. Zumindest hat Microsoft ein Patent eingereicht, in dem genau dies beschrieben wird.


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Früher oder später wird wohl jeder den Wunsch verspüren, eine verstorbene Person noch einmal wiederzusehen. Doch der Tod ist endgültig, daran konnte auch die technische Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte nichts ändern. So bleibt einem keine andere Möglichkeit, als sich die entsprechende Person anderweitig in Erinnerung zu halten – beispielsweise in Form von Bildern oder, wenn es nach Microsoft geht, in Form eines digitalen Chatbots.

In einem Patent mit dem Titel „Creating a conversational Chat Bot of a specific Person“, beschreibt der Konzern, wie man die Persönlichkeit eines Menschen in digitaler Form nachbilden könnte. In dem Patent geht es um einen Chatbot, der mit allerlei Informationen einer Person gefüttert wird. Dabei könnte es sich um Bilder, Nachrichten, Social-Media-Beitrage und Sprachdaten handeln. Der Bot soll dann auf Basis dessen ein Verhalten entwickeln können, welches dem der zugrundeliegenden Person stark ähnelt. Auch die Generierung eines 3D-Modells sei möglich.

Der Bot könnte beispielsweise die Rolle eines Freundes, eines Stars, eines Fabelwesens oder eben die eines Verstorbenen annehmen. Hauptsache es sind genügend Informationen über die jeweilige Person verfügbar. Theoretisch könnte man sogar seinen eigenen Bot trainieren, damit dieser letztendlich so realistisch wie möglich wird.

Die Idee klingt verlockend, birgt aber auch gewisse Risiken. Mit dem Tod einer geliebten Person abzuschließen ist psychologisch gesehen von enormer Wichtigkeit. Ein digitaler Chatbot könnte diesen Prozess deutlich verlangsamen oder gar komplett stoppen. Noch handelt es sich allerdings nur um ein Patent. Ob die Technik jemals auf den Markt kommt, steht noch in den Sternen.

Quelle: uspto

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