Mit dem Gigabyte Aorus 16X hat der taiwanische Hersteller Anfang 2024 ein kompaktes und gleichzeitig leistungsstarkes Gaming-Notebook auf den Markt gebracht. Wir haben uns angeschaut, wie sich das Gerät in der Praxis schlägt.


Die wichtigsten Daten im Überblick:

Größe16 Zoll
PanelIPS
Auflösung2.560 x 1.600 Pixel
Bildrate165 Hz
ProzessorIntel Core i9-14900HX
GrafikkarteNVIDIA GeForce RTX 4070
RAM32 GB DDR5 5.600 MHz
Speicher2 TB M.2 SSD (PCIe 4.0)
Anschlüsse2x USB-A, 2x USB-C, 1x RJ-45, 1x Kopfhörer-Mikrofon-Kombianschluss, 1x HDMI 2.1, 1x MicroSD-Reader
KonnektivitätWi-Fi 7, Bluetooth 5.4, Gigabit LAN
BetriebssystemWindows 11 Home
Akku99 Wh
Maße356 mm x 27 mm 254 mm
Gewicht2,3 kg
Preis1.999 Euro

Design & Verarbeitung

Auf den ersten Blick macht das Gigabyte Aorus 16X einen unauffälligen Eindruck. Es ist größtenteils in einem dunklen Grau gehalten und auch das glänzende Logo auf der Oberseite des Gehäuses wirkt eher schlicht. Wird der Gehäusedeckel nach oben geklappt und das Notebook angeschaltet, ändert sich das Bild jedoch.

Dann zeigt sich nicht nur die bunte und in drei Bereiche aufgeteilte Hintergrundbeleuchtung der Tastatur, sondern auch noch eine weitere Beleuchtung auf der Rückseite des Notebooks. Dort sitzen zwei schmale LED-Streifen sowie eine nach unten ausgerichtete Lampe, die einen kleinen “AORUS”-Schriftzug auf den Schreibtisch projiziert. Das sieht ganz cool aus und kommt am besten in einem abgedunkelten Raum zur Geltung.



Die komplette RGB-Beleuchtung des Notebooks lässt sich mithilfe einer vorinstallierten Software anpassen. Zur Auswahl stehen unzählige Farben und diverse Farbeffekte. Auf Wunsch kann die Beleuchtung natürlich auch komplett abgeschaltet werden. Praktisch für alle, die das Notebook beispielsweise auch Mal mit ins Büro nehmen wollen.

Ein weiterer Blickfang ist die Tastatur des Gigabyte Aorus 16X und der Bereich drumherum. Zum einen sind die für eSprts-Spiele wichtigsten Tasten (Q,W,E,R,A,S,D) mit transparenten Tastenkappen bestückt, was sie gut von der Masse abhebt. Zum anderen sorgt die Kombination aus Belüftungsschlitzen und rein optischen Mustern für ein “schnelles” Aussehen. Das gibt zwar keine zusätzlichen FPS, sieht aber zumindest ziemlich schick aus.



Das Notebook macht grundsätzlich einen hochwertigen Eindruck. Das Scharnier läuft flüssig und lässt sich nicht ohne Weiteres überdehnen. Die abgerundeten Kanten liegen gut in der Hand und das Gewicht von rund 2,3 Kilogramm ist leicht genug, um das Notebook gut von A nach B transportieren zu können. Allerdings lässt sich das Kunststoffgehäuse rechts von der Tastatur schon mit wenig Kraft eindrücken. Da sollte man bei der Nutzung ein wenig Vorsicht walten lassen.

Die Anschlüsse

Das Gigabyte Aorus 16X bringt eine Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten mit. So gibt es insgesamt vier USB-Ports, davon 2x USB-A und 2x USB-C. Der USB-C-Anschluss auf der linken Seite unterstützt zusätzlich Thunderbolt 4, der auf der rechten Seite DisplayPort 1.4.



Für Gamer besonders interessant dürfte der integrierte LAN-Anschluss sein, der eine gute und zuverlässige Internetversorgung gewährleistet. Einen HDMI-Anschluss (2.1) gibt es ebenfalls, um bei Bedarf noch einen weiteren Monitor anschließen zu können. Ansonsten hat das Notebook noch einen Kopfhörer-Mikrofon-Kombianschluss sowie einen Kartenleser für MicroSD-Karten zu bieten.

Die alltägliche Performance

Wenig überraschend kommt das Gigabyte Aorus 16X im Alltag kaum an seine Grenzen. Ausgestattet mit einem Intel Core i9-14900HX und einer NVIDIA GeForce RTX 4070 Notebook GPU bringt das Gerät mehr als genug Power mit, um alle typischen Aufgaben problemlos zu bewältigen. Von der abendlichen Netflix-Session bis hin zu gängigen Office-Programmen läuft alles absolut flüssig.

Dabei überzeugt das Notebook mit soliden Farb- und Kontrastwerten. Der sRGB-Farbraum wird zu 100 Prozent abgedeckt, weshalb sich das Gigabyte Aorus 16X auch für hobbymäßige Bild- und Videobearbeitung eignet. Profis sollten sich hingegen nach einem Exemplar mit besserer Abdeckung des AdobeRGB-Farbraums umsehen.

Die Helligkeit des Displays ist für Innenräume vollkommen ausreichend. Im Freien und insbesondere bei direkter Sonneneinstrahlung gehen jedoch einige Details verloren. Tastatur und Tocuhpad arbeiten präzise und zuverlässig.



Die verbauten Lautsprecher sind Notebook-typisch der Kategorie “ganz okay” zuzuordnen. Zwar liefern sie einen überraschend druckvollen Bass ab, gleichzeitig wirkt der Klang aber auch ziemlich dumpf. Um mal eben ein Video auf YouTube zu schauen, reicht das völlig aus. Auf Dauer empfiehlt sich jedoch auch hier die Nutzung eines Headsets.

In der Regel ist das Gigabyte Aorus 16X nicht zu hören. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, in denen die Lüfter mal kurz ein wenig aufdrehen, ist das Gerät im Betrieb flüsterleise. Doch das ändert sich, wenn es anspruchsvolle Spiele zu meistern gilt. Dazu später mehr.

Das bereits vorinstallierte Gigabyte Control Center ist als Anlaufstelle für die wichtigsten Themen gedacht. Dort lassen sich bestimmte Hardware-Daten ablesen, beispielsweise Temperaturen und Auslastung, sowie diverse Einstellungen vornehmen. Von der Lüftersteuerung bis hin zur RGB-Beleuchtung.

Eine Besonderheit ist dabei der “AI Nexus”-Bereich. Soll Strom gespart oder die maximale Performance aus der Hardware herausgekitzelt werden? Integrierte KI-Funktionen sollen den Nutzern dabei helfen, die Leistung stets an die gegebenen Umstände anzupassen. Ganz nett: dank einer Integration von Stable Diffusion können dort sogar KI-Kunstwerke generiert werden.



Die Gaming-Performance

Kommen wir nun zur Königsdisziplin: wie schlägt sich das Gigabyte Aorus 16X beim Spielen? Auf dem Papier ist das Notebook bestens gerüstet. Zusätzlich zum Intel Core i9-14900HX Prozessor und der NVIDIA GeForce RTX 4070 Notebook GPU sind noch 32 GB DDR5-RAM sowie zwei je 1 TB große M.2-SSDs verbaut. An Speicher mangelt es also definitiv nicht.

Das 16 Zoll große Display kann sich ebenfalls sehen lassen. Es kommt im praktischen 16:10-Format daher, löst mit 2.560 x 1.600 Bildpunkten auf und hat eine Bildrate von 165 Hertz zu bieten. Perfekt, um nicht nur atmosphärische Singleplayer, sondern auch schnelle Multiplayer spielen zu können.

Zunächst muss sich unser Testexemplar in Cyberpunk 2077 beweisen. Der Titel gehört zu den grafisch anspruchsvolleren Spielen und eignet sich sich besonders gut zum Testen, da er auch Raytracing und Frame Generation unterstützt. Getestet wurde in der maximalen Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixel und in den vier vordefinierten Grafikeinstellungen Hoch, Ultra, RTX Mittel sowie RTX Overdrive.

GrafikeinstellungenØFPS
Hoch83
Ultra60
RTX Mittel51
RTX Overdrive29

Wie die Tabelle zeigt, wird ohne die Aktivierung von Raytracing auch mit dem höchstmöglichen Preset die 60-FPS-Grenze geknackt. Mit Raytracing auf der Qualitätsstufe Mittel ist Cyberpunk 2077 ebenfalls gut spielbar. Lediglich bei der Overdrive-Stufe kommt es zu kleineren Rucklern und der Schnitt fällt unter die 30 FPS.

Wird darüber hinaus Frame Generation aktiviert, lassen sich die FPS weiter erhöhen. So sind in “Ultra” 78 statt 60 FPS im Schnitt möglich. Bei Frame Generation werden mithilfe einer KI zusätzliche Bilder generiert, die zwischen die ursprünglich berechneten Bilder geschoben werden, was für ein flüssigeres Spielgeschehen sorgt. Im Gegenzug steigt dafür die Latenz an.

Mit Counter-Strike 2 testen wir das Notebook anschließend noch in einem typischen eSports-Spiel. Mit höchsten Grafikeinstellungen sind im Schnitt 137 FPS drin. Reduziert man die Auflösung auf Full-HD, beziehungsweise 1.920 x 1.200 Pixel, was in kompetitiven Spielen Gang und gäbe ist, sind auch mehr als 165 FPS drin. So lässt sich das Potenzial des Displays voll ausschöpfen.



Unter Last drehen die Lüfter des Gigabyte Aorus 16X unüberhörbar auf. Spätestens hier wird ein zusätzliches Headset zur Pflichtausstattung. Die Wärmeentwicklung macht sich im Bereich der Tastatur ebenfalls bemerkbar, bleibt jedoch im vertretbaren Rahmen und wird von uns nicht als unangenehm wahrgenommen.

Die beiden SSDs sorgen für erfreulich kurze Ladezeiten. Ein Test mit CrystalDiskMark bescheinigt ihnen Leseraten von bis zu 4.998 MB/s und Schreibraten von bis zu 4.746 MB/s. Auf den 2 TB finden jede Menge Spiele einen Platz.

Der Akku verfügt über eine Kapazität von 99 Wh und darf damit gerade noch mit an Bord eines Flugzeugs genommen werden. Je nach Nutzung hält er in etwa zwischen zwei und acht Stunden am Stück durch. Aufgeladen ist er dank Schnelladefunktion bereits in rund anderthalb Stunden.

Fazit

Das Gigabyte Aorus 16X gibt in unserem Test eine gute Figur ab und leistet sich eigentlich keine echten Schwächen. Die Leistung ist ausreichend, um auch anspruchsvolle AAA-Titel spielen zu können und das 16 Zoll große Display macht seinen Job ebenfalls gut.

PROCONTRA
Schickes DesignGehäuse lässt sich an der Tastatur eindrücken
Anpassbare RGB-BeleuchtungDumpfer Klang
Solides DisplayWird unter Last recht laut
Starke CPU & GPU
Schnelle SSDs
Aufrüstbarer RAM
Viele Anschlüsse

Im alltäglich Betrieb ist das Notebook kaum zu hören, unter Last hingegen schon deutlich. Eine Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten und eine schicke RGB-Beleuchtung runden das positive Gesamtbild ab. Wer auf der Suche nach einem zuverlässigen Gaming-Begleiter für unterwegs ist, dürfte hier auf seine Kosten kommen.

Hinweis: Wir haben das Produkt vom Hersteller für einen Testbericht zur Verfügung gestellt bekommen. Das hat jedoch keinerlei Auswirkungen auf unsere Berichterstattung.

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