Der Bundesrat hatte Anfang dieses Jahres ein Verbot fest verbauter Akkus gefordert. Nun meldet sich einer der größten Smartphone-Hersteller der Welt zu Wort und kritisiert das Vorhaben.


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Austauschbare Akkus führen zu einer besseren Reparierbarkeit und verringern entsprechend den entstehenden Elektroschrott, so die Verfechter des Regierungsentwurfs. Samsung hingegen sieht die Thematik weit weniger positiv. In einer Anhörung im Bundestag äußerte Andreas Beck, Deutschlands Serviceleiter bei Samsung Electronics, seine Bedenken.

Samsung werde durch ein solches Gesetz gezwungen, Produkte speziell für Deutsche zu entwickeln, die aufgrund der austauschbaren Akkus automatisch klobiger und schlechter geschützt seien, so Beck. Fest verklebte Gehäuse, wie sie aktuell standardmäßig genutzt werden, würden nicht nur weniger Material bei der Herstellung benötigen, sondern auch einen besseren Schutz vor Staub und Wasser gewährleisten. Demzufolge könnten austauschbare Akkus im Endeffekt sogar für eine verringerte Lebenszeit sorgen, da dieser Schutz wegfalle.

Außerdem, so Beck, gehören defekte Smartphones stets in professionelle Hände – und das gelte auch für den vermeintlich einfachen Austausch eines Akkus. Ein direkt vom Endkunden durchgeführter Akku-Austausch sei seiner Meinung nicht zielführend, weder recylcing- noch sicherheitstechnisch. Die Nachfrage an Selbstreparatur-Möglichkeiten seit seitens der Verbraucher ohnehin gering.

Die Bundesregierung hatte bereits Anfang März verlauten lassen, dass ein Verbot fest verbauter Akkus allein in Deutschland nicht umsetzbar sei. Eine derartige Regelung sei nur auf EU-Ebene möglich, hieß es in einer damaligen Stellungnahme. Die EU-Kommission strebt ebenfalls eine neue Batterieverodnung an, welche wechselbare Akkus, zumindest in Kleingeräten, garantieren soll. Eine finale Entscheidung steht allerdings noch aus.

Via: heise

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