Schaulustige, die einen Unfallort fotografieren möchten, sollen künftig per QR-Code abgeschreckt werden. Die Johanniter testen das Projekt in den kommenden Monaten.


Bild: S&F/André Wagenzik

Die Johanniter-Unfall-Hilfe hat gemeinsam mit der Kreativagentur Scholz & Friends ein innovatives Konzept entworfen, um Schaulustige von Unfallorten fernzuhalten. Rettungsfahrzeuge und Ausrüstung der Einsatzkräfte werden mit QR-Codes versehen, die eine eindeutige Botschaft versenden, sobald eine Smartphone-Kamera darauf gerichtet wird: “Stopp! Gaffen tötet!”

Schaulustige gefährden Leben

“Neugier ist menschlich. Aber Schaulustige, die an Unfallorten das Geschehen beobachten, fotografieren oder filmen, gefährden das Leben der Unfallopfer und manchmal sogar ihr eigenes”, heißt es in einer Mitteilung der Johanniter. In Notfällen kann jede Minute über Leben und Tot entscheiden. Da ist es logischerweise alles andere als klug, beispielsweise die Rettungsgasse auf der Autobahn zu blockieren, nur um noch schnell ein Foto für die WhatsApp-Familiengruppe knipsen zu können. Ein Szenario, welches die Rettungskräfte der Johanniter bereits des Öfteren erlebt haben.

Seit Anfang des Jahres kann gemäß Paragraf 201a das Fotografieren oder Filmen eines Verkehrsunfalls mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren bestraft werden.

Weder eindrückliche Appelle noch die kürzlich eingeführte Strafbarkeit habe die Anzahl an Gaffern spürbar verringern können. Aus diesem Grund teste man künftig einen kreativeren Ansatz mit QR-Codes. Zunächst sollen acht Rettungswagen, ein Intensivtransportwagen und die Ausrüstung der entsprechenden Einsatzkräfte mit den QR-Codes versehen werden. Nach einem mehrere Monate langen Testzeitraum wolle man dann entscheiden, ob das Vorgehen großflächig angewendet werden kann oder nicht.

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Quelle: Johanniter

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