Die Automobilindustrie steckt mitten im Umbruch. Der gute alte Verbrennungsmotor hat so langsam ausgedient und neue klimafreundlichere Alternativen müssen her. Strengere Regularien sollen diesen Umbruch nun beschleunigen. Bis 2030 sollen die CO2-Werte von Neuwagen drastisch sinken, wie aus einem Schreiben der EU-Kommission hervorgeht. Die deutsche Autobranche äußert Kritik an den Plänen.
Im Laufe der nächsten Woche wird EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen einen Vorschlag für ein verschärftes Klimaziel vorstellen. Demnach sollen die klimaschädlichen Treibhausgase in der EU bis 2030 nicht wie bisher geplant um 40 Prozent, sondern um 55 Prozent sinken (im Vergleich zu 1990). Dafür muss sich insbesondere in der Autoindustrie noch einiges tun.
In einem internen Papier der EU-Kommission heißt es, dass der CO2-Ausstoß bei Autos, von 2021 bis 2030, pro Kilometer um 50 Prozent sinken muss, um die angestrebten Ziele zu erreichen. „Bis Juni 2021 wird die EU-Kommission deshalb die CO2-Standards für Autos und Vans überprüfen und stärken“ .
Verband der Automobilindustrie befürchtet Einbruch
Der Verband der Automobilindustrie sieht die Pläne der EU kritisch. Die bereits bestehenden CO2-Ziele hätten bereits enorme Investitionen verlangt, äußerte sich ein VDA-Sprecher am Samstag. Verschärfte Regularien könnten die Autoindustrie in Europa überfordern und tausende Arbeitsplätze gefährden. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sieht die Situation ähnlich. “Man darf das Rad nicht überdrehen, sonst bleiben schlimmstenfalls große Industriebranchen und abertausende von Arbeitsplätzen auf der Strecke, während die CO2-Emissionen in anderen Ländern steigen”.
Umweltministerin Svenja Schulze (ebenfalls SPD) steht hinter den Plänen der EU-Kommission. Alle Wirtschaftsbereiche müssten ihren Teil dazu beitragen, um die Klimaziele zu erreichen – so auch die Automobilindustrie. Rein technisch könnten die CO2-Werte bei Neuwagen bis 2030 sogar um 60 Prozent reduziert werden, so der Bund für Umwelt und Naturschutz.
Quelle: Süddeutsche Zeitung (via DPA)