Immer mehr Videotheken werden geschlossen. Ein Trend, der sich über Jahre hinweg abzeichnete und sich nicht mehr aufhalten lies. Während der Interessenverband IVD illegale Downloads für die negative Entwicklung verantwortlich macht, sehen andere eher die technologische Entwicklung als Auslöser.
Die Zeit der Videotheken scheint sich dem Ende zu nähern. Während sie besonders in den 90er Jahren überaus beliebt waren, haben sich Videotheken mittlerweile zu einer Randerscheinung entwickelt. Das Internet hat den stationären Filialen den Rang abgelaufen. Gab es vor zehn Jahren noch etwa 3000 Videotheken in Deutschland, ist die Anzahl bis heute auf 600 gesunken.
Illegale Downloads gefährden das Geschäft
Der Interessenverband des Video- und Medienfachhandels in Deutschland (IVD) macht vor allem die Online-Piraterie für den Niedergang der Videotheken verantwortlich. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa bemerkte der Geschäftsführende Vorstand des IVDs, dass es ohne eine stärkere Bekämpfung von illegalen Downloads nicht wieder aufwärts gehen könne.
Experten sehen den Grund jedoch weniger in der Existenz illegaler Download-Möglichkeiten, sondern eher in der mittlerweile doch stark vertretenen Online-Konkurrenz. Netflix & Co. bieten den Nutzern einen Komfort, mit dem klassische Videotheken einfach nicht mithalten können. Hermann-Dieter Schröder vom Hans-Bredow-Institut der Universität Hamburg glaubt deshalb auch, dass die Zeit der Videotheken in Deutschland in zehn Jahren endgültig vorbei sei.