Scheinbar hat Googles Videoplattform YouTube ein großes internes Sicherheitsproblem. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder vorab Informationen veröffentlicht, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.
Hinsichtlich Veröffentlichungen von Trailern und Ankündigungen in Videoform, hat sich YouTube inzwischen zur wichtigsten Videoplattform entwickelt. Viele Unternehmen vertrauen Googles Plattform. Sie nutzen die Plattform, um ihre Inhalte weltweit an den Mann oder an die Frau zu bringen.
In den letzten Jahren und Monaten scheint es aber immer wieder Situationen gegeben zu haben, in denen die Details eines auf YouTube übertragenen Events kurz nach der Ankündigung vorab an die Öffentlichkeit gelangten. Unter anderem war Sony’s “State of Play” erst kürzlich von einem solchen Leak betroffen. Kurz nach Ankündigung des Streams, sickerte eine Liste mit den dort gezeigten Spielen durch.
Die Vermutung liegt nahe, dass YouTube-Mitarbeiter Zugang zu Videos haben, bevor diese freigeschaltet werden. Branchenkenner gehen außerdem davon aus, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Admin-Rechte ausnutzen, um solche Leaks zu verbreiten. Bestätigt wird dies nun von 404 Media und Insider Gaming. 404 Media erhielt eine Datenbank, die mehr als sechs Jahre potenzielle Datenschutz- und Sicherheitsprobleme auflistete.
Keine Einzelfälle
Bereits 2017 offenbarte ein Nintendo-Leak interne Probleme bei YouTube, hier wurde das Spiel “Yoshi’s Crafted World” bereits vor der offiziellen Enthüllung geleakt. Der Yoshi’s Crafted World-Leak enthielt einen Hinweis auf ein internes Problem bei YouTube, da auf einem abfotografierten Bild auf Reddit eine URL mit admin.youtube.com zu sehen war. Scheinbar soll ein ehemaliger Auftragnehmer einem Freund das Foto geschickt haben, so fand es seinen Weg ins Internet. Später wurde das Spiel offiziell auf der E3 enthüllt. Google bezeichnete den Vorfall damals als “unabsichtlich”.
Scheinbar sind auch YouTuber vor Leaks nicht sicher. Ein weiterer Fall betrifft den YouTuber KSI, der 2022 Amazon-Geschenkkarten im Wert von 10.000 Dollar verlosen wollte, aber feststellen musste, dass alle Codes bereits eingelöst worden waren, bevor das Video live ging. Der britische YouTuber, behauptete, dass mehr als 10.000 US-Dollar an Amazon-Geschenkkarten aus einem seiner geplanten “Try Not To Laugh”-Videos gestohlen wurden.
Solche und weitere Fälle zeigen, dass es sich bei den YouTube-Leaks keineswegs um Einzelfälle handelt. Allerdings hat Google bisher noch nicht auf die Vorwürfe reagiert und sich dazu nicht geäußert. Daher ist nicht bekannt, ob Google bereits Schritte einleitet, um die internen Sicherheitslücken zu schließen. Gegenüber The Verge bestätigte Google lediglich die Vorfälle.