Der aktuelle KI-Boom bringt zwar Fortschritt, aber auch Probleme wie hohe Energiekosten beim Training von KIs. Ein Schweizer Start-Up hat nun den ersten lebenden Computer aus menschlichen Gehirnzellen entwickelt, um diese Kosten zu senken.


Quelle: Canva

Das Schweizer Start-Up FinalSpark hat den ersten lebenden Computer aus menschlichen Gehirnzellen entwickelt, um den enormen Energieverbrauch von großen Rechenzentren zu reduzieren.

Das Unternehmen erklärt auf seiner Website, dass für die Herstellung von KI-Modellen mit siliziumbasierten Prozessoren große Datenmengen erforderlich seien. Je mehr Daten verwendet werden, desto besser wird das Modell. Die Fähigkeiten von KI-Modellen wie ChatGPT beruhen darauf, dass für ihr Training große Datenmengen verwendet wurden. FinalSpark forscht daher an Alternativen zu den siliziumbasierten Prozessoren, die derzeit verwendet werden, und strebt an, diese durch lebende Computer aus menschlichen Gehirnzellen zu ersetzen.

FinalSpark will die Welt der Datenverarbeitung durch den Einsatz von “unkonventionellen” Methoden wie Biological Computing revolutionieren. Anstatt herkömmliche Prozessoren zu verwenden, setzt das Unternehmen lebende Neuronen ein, um Berechnungen durchzuführen. Diese innovative Technologie ermöglicht äußerst energieeffiziente Prozessoren. Denn Biological Computing reduziert den Energieverbrauch um mehr als eine Million Mal im Vergleich zu herkömmlichen Prozessoren.

Neuronen aus menschlicher Haut

Laut FinalSpark werden die Neuronen aus speziellen Stammzellen gewonnen, die aus der Haut des Menschen entnommen werden können. Bereits jetzt sei das Unternehmen in der Lage, einen lebenden Computer aus menschlichen Stammzellen zu entwickeln. Scheinbar hat FinalSpark aus diesen Zellen einen lebenden Computer geschaffen, der 16 menschliche Hirn-Organoiden enthält. Diese Organoiden sind mikroskopisch kleine, organähnliche Strukturen, die zwar keine Blutgefäße haben, aber dennoch organähnliche Eigenschaften aufweisen. Sie können beispielsweise die Struktur des menschlichen Gehirns imitieren.

Final ausgereift ist die Programmierung dieser Bioprozessoren allerdings noch nicht. FinalSpark erklärt, dass im Gegensatz zu digitalen Computern ihre Biocomputer “eine echte Blackbox” sind. Daher sind wohl noch viele Experimente erforderlich, bevor sie tatsächlich einsatzbereit sind.

Quelle: FinalSpark

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