Die europäische Kommission hat sogenannte Gatekeeper bestimmt. Dabei handelt es sich um große Tech-Unternehmen, die sich in Zukunft an bestimmte Regelungen halten müssen. Für WhatsApp-Nutzer ergeben sich dadurch wichtige Änderungen.
Um von der europäischen Kommission als Gatekeeper bewertet zu werden, müssen eine Reihe an Kriterien erfüllt sein. Die entsprechenden Unternehmen benötigen einen Jahresumsatz von mindestens 7,5 Milliarden Euro oder eine durchschnittliche Marktkapitalisierung von mindestens 75 Milliarden Euro. Zudem muss man mindestens 45 Millionen aktive Nutzer aus der EU vorzuweisen haben. Die Anzahl an Auserwählten ist recht überschaubar: Alphabet, Amazon, Apple, Bytedance, Microsoft und Meta sind betroffen.
Das ändert sich für WhatsApp-Nutzer
Da auch WhatsApps Mutterkonzern dazuzählt, wird sich für den Messenger-Dienst einiges ändern. Im Rahmen des Digital Markets Act (DMA) wird WhatsApp dazu verpflichtet, sich für kleinere Messenger zu öffnen. Bedeutet im Klartext, dass man in Zukunft von Signal, Telegram und anderen Diensten Nachrichten an WhatsApp-Nutzer versenden kann. Dazu zählen auch Bilder, Videos und Sprachnachrichten.
Für die Umsetzung hat das Unternehmen sechs Monate Zeit. Im späteren Verlauf sollen zudem plattformübergreifende Gruppenchats möglich sein. Dafür wird dem Messenger einen Übergangsfrist von zwei Jahren eingeräumt. Zu guter Letzt sollen dann noch Sprach- und Videoanrufe folgen. Ebenfalls interessant: personenbezogene Daten verschiedener Dienste (in diesem Fall Facebook, Instagram und WhatsApp) dürfen nicht mehr gebündelt werden. Verstöße gegen die Vorgaben können mit hohen Geldstrafen oder im härtesten Fall sogar mit der Aufspaltung der Dienste bestraft werden.
Das Gesetz über digitale Märkte soll verhindern, dass Gatekeeper den Unternehmen und Endnutzern unfaire Bedingungen aufzwingen, und so die Offenheit wichtiger digitaler Märkte gewährleisten. “Mehr Auswahl für die Verbraucherinnen und Verbraucher, weniger Hindernisse für kleinere Wettbewerber: Das Gesetz über digitale Märkte wird die Pforten des Internets weiter öffnen”, so Kommissar Thierry Breton, zuständig für den Binnenmarkt.
Quelle: Europäische Kommission