Nachdem in China bereits von staatlicher Seite aus gegen unerwünschtes Bitcoin-Mining vorgegangen wird, kommen nun auch in Europa Forderungen nach ähnlichen Maßnahmen auf. Steht uns ein europaweites Mining-Verbot bevor?


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Bitcoin-Mining benötigt eine Menge Energie, die Info ist sicherlich nicht neu. In Europa spielte das Thema bislang allerdings keine allzu große Rolle. Aufgrund der hohen Strompreise gab es immerhin lukrativere Standorte zum Schürfen von Kryptowährungen – hauptsächliche Asien oder Amerika. Die Nachfrage in Europa war vergleichsweise gering.

In den vergangenen Monaten hat sich die Situation allerdings ein wenig geändert. Aktuellen Erhebungen zufolge ist der durch Mining hervorgerufene Strombedarf in Europa spürbar angestiegen. In Schweden wird mittlerweile so viel Energie zum Schürfen von Kryptowährungen verwendet, dass man damit auch rund 200.000 Haushalte versorgen könnte, konstatiert Erik Thedéen vom schwedischen Rechnungshof. Das kann nicht nur zu gefährlichen Engpässen führen, sondern gefährdet auch die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Aus diesem Grund soll die Politik nun eingreifen.

Europa soll einschreiten

Die schwedischen Behörden wollen das Problem jedoch nicht nur auf nationaler, sondern direkt auf internationaler Ebene anpacken. In einem offenen Brief fordern sie ein Krypto-Mining-Verbot in ganz Europa. Neue Mining-Anlagen dürften demnach nicht mehr errichtet und bereits bestehende geschlossen werden. Zumindest wenn es sich um das energieintensive “Proof-of-Work”-Konzept handelt. Zudem soll es Unternehmen verboten werden, ihr Handeln als “ökologisch nachhaltig” zu betiteln, solange sie aktiv mit Kryptowährungen handeln oder in diese investieren.

Auch die norwegische Regierung sei dazu bereit, ein entsprechendes Vorhaben auf Europa-Ebene zu unterstützen. Zwar seien die skandinavischen Länder bereits recht weit, was den Ausbau erneuerbare Energien betreffe, doch die daraus gewonnene Energie sollte lieber in anderen Bereichen des Lebens verwendet werden, äußerte sich der Minister für Kommunalverwaltung und regionale Entwicklung des Landes, Bjørn Arild Gram.

Quelle: Euronews

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