Windräder drehen sich in der Regel im Uhrzeigersinn. Doch auf der Nordhalbkugel wäre es deutlich effizienter, würden sie sich links herum drehen, wie eine aktuelle Simulation vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zeigt.


Bild: Pixabay

Eine großangelegte Simulation kommt zu dem Entschluss, dass linksdrehende Windräder bis zu 23 Prozent mehr Energie liefern können als Windräder, die sich sich im Uhrzeigersinn drehen. Der Effekt tritt zwar “nur” bei großen Windparks auf der Nordhalbkugel ein, aber das sind aktuell mehr als 90 Prozent aller Windräder weltweit.

Erklären lassen sich die Beobachtungen wie folgt

Grundsätzlich nutzt ein Windrad die Geschwindigkeitsenergie des Windes, um diese mithilfe eines Generators in elektrische Energie umzuwandeln. Dementsprechend wird die Luftströmung durch das Windrad verlangsamt. Die langsameren Winde werden anschließend von der schnelleren Umgebungsluft mitgerissen und wieder beschleunigt.

Allerdings weht die Umgebungsluft nicht immer gleichmäßig. Insbesondere bei Nacht sind die oberen Luftschichten schneller als die unteren, wodurch auch die Corioliskraft bei steigender Höhe zunimmt. Die Corioliskraft lenkt den Wind nach rechts ab. Gleichzeitig rotiert ein Windrad, solange es sich im Uhrzeigersinn dreht, den Wind nach links. Diese Gegensätzlichkeit schwächt die anschließende Beschleunigung des Luftstroms spürbar ab. Sollten sich hinter dem ersten Windrad also noch weitere Windräder befinden, so nimmt die Geschwindigkeitsenergie von Turbine zu Turbine immer weiter ab.

Linksdrehende Windräder würden in diesem Fall besser zu den nach rechts gerichteten Strömungen der Umgebungsluft passen, da diese dem Wind ebenfalls einen leichten Rechtsdrall verpassen. So könnte der verlangsamte Wind wieder schneller beschleunigen und im Endeffekt auch mehr Energie liefern. Den Forschern zufolge könne man mit einer Richtungsänderung bis zu 23 Prozent mehr Energie aus dem Wind gewinnen.

Via: Tagesspiegel

4.7 12 votes
Article Rating