Gaming-Monitore gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Wer sich einen neuen Monitor zulegen möchte, der hat eine riesige Auswahl, wobei alle Modelle mit speziellen Ausstattungsmerkmalen und Features werben. Auch die Art des Panels spielt in den Produktbeschreibungen immer wieder eine wichtige Rolle. Doch was sind überhaupt die Unterschiede zwischen TN, IPS und VA? Und welches Panel ist am besten für einen Gaming-Monitor geeignet? Wir haben euch die wichtigsten Infos zusammengefasst.


Bild: simsicknez (Instagram)

Was ist ein TN-Panel?

Gaming-Monitore mit einem TN-Panel (Twisted Nematic) setzen auf die klassische LCD-Technik, bei der eine Schicht aus Flüssigkristallen zum Einsatz kommt. Diese Kristalle liegen zwischen zwei polarisierten Ebenen und werden permanent von LEDs angeleuchtet. Abhängig von der Spannung verlagern sich die Flüssigkristalle in die Tiefe. Bei niedriger Spannung scheint viel Licht hindurch, bei hoher Spannung nur noch wenig. So wird zwischen hellen und dunklen Bildabschnitten unterschieden.

Diese Art der Differenzierung hat den Nachteil, dass Kontraste nicht ganz so schön dargestellt werden wie bei anderen Displaytechniken. Ein echtes Schwarz lässt sich nämlich nicht erreichen. Darüber hinaus wirken auch die Farben ein wenig verwaschen und weniger kräftig als bei VA- oder IPS-Panel. Größtes Manko ist die mangelnde Blickwinkelstabilität. Betrachtet man ein TN-Panel von der Seite, sind die Inhalte nur noch schwer zu erkennen.

Besonderes Aushängeschild eines TN-Panels ist hingegen die niedrige Reaktionszeit. In der Regel liegt diese bei lediglich einer Millisekunde. So werden schnell wechselnde Bildinhalte zügig und verlustfrei dargestellt. Der berühmte Ghosting-Effekt lässt sich mit einem TN-Panel minimieren. Da es sich im Vergleich um die kostengünstigste Produktionstechnik handelt, sind Gaming-Monitore mit TN-Panel häufig auch günstiger im Handel erhältlich als andere. Insbesondere bei Gaming-Monitoren mit einer hohen Bildwiederholrate von 175 Hertz oder mehr lassen sich so noch ein paar Euros sparen.


Bild: techrush

Was ist ein IPS-Panel?

Bei Gaming-Monitoren mit IPS-Panel (In-Plane-Switching) kommt eine sehr ähnliche Technik zum Einsatz. Die Flüssigkristalle sind hier allerdings nicht im 90 Grad Winkel, sondern parallel zueinander angeordnet. Bei Spannung absorbieren die Kristalle das Licht und die entsprechenden Pixel werden dunkel.

Da alles auf einer Ebene passiert und die Kristalle ihre Position nicht verändern, haben IPS-Panel eine besonders hohe Blickwinkelstabilität zu bieten. Auch von der Seite betrachtet, lassen sich noch alle Details erkennen. Darüber hinaus sind sowohl Farb- als auch Kontrastdarstellung besser als bei TN-Panel.

Im Gegenzug leidet jedoch die Reaktionszeit darunter. Üblicherweise beträgt diese rund vier Millisekunden. Außerdem benötigen IPS-Panel eine stärkere Hintergrundbeleuchtung, was mit einer höheren Leistungsaufnahme einhergeht. Wer einen möglichst geringen Stromverbrauch haben möchte, der wird sich vermutlich nicht für einen Gaming-Monitor mit IPS-Panel entscheiden.


Bild: techrush

Was ist ein VA-Panel?

Auch VA-Panel (Vertical Alignment) verwenden Flüssigkristalle zur Darstellung von Inhalten. In diesem Fall sind die Kristalle aber, der Name verrät es bereits, vertikal angeordnet. Wird der Pixel mit Spannung versorgt, richtet er sich waagerecht zur Bildebene aus und schaltet von Hell auf Dunkel.

Das hat den großen Vorteil, dass sich sehr gute Schwarzwerte realisieren lassen. Verglichen mit den beiden anderen Techniken haben VA-Panel die besten Kontraste zu bieten. Farbdarstellung und Blickwinkelstabilität sind ebenfalls super, wenn auch nicht ganz so gut wie bei IPS-Bildschirmen.

Natürlich haben auch Gaming-Monitore mit VA-Panel gewisse Nachteile. Der größte Schwachpunkt ist die hohe Reaktionszeit. Fünf Millisekunden oder mehr stehen an der Tagesordnung. Zwar versuchen viele Hersteller die hohe Reaktionszeit durch eine sogenannte MPRT-Technologie auszugleichen, doch in der Praxis schneiden VA-Panel noch immer am schlechtesten ab. Zudem müssen auch VA-Panel auf eine recht hohe Leistungsaufnahme zurückgreifen.

Die beste Wahl für Gaming-Monitore

Was ist denn nun die beste Panel-Technik für Gaming-Monitore? Wie wir gesehen haben, hat jede Art ihre eigenen Vor- und Nachteile zu bieten. Einen perfekten Allrounder gibt es also leider nicht. Vielmehr hängt es von den jeweiligen Präferenzen ab, auf welche Aspekte man am meisten Wert legt. Wer hauptsächlich schnelle Shooter und Rennspiele spielt, der wird womöglich mit einem schnellen TN-Panel die meiste Freude haben. Wer seine Freizeit hingegen mit dem Spielen von stimmungsvollen Singleplayern verbringt, dürfte eher mit einem IPS-Panel oder VA-Panel glücklich werden. Gaming-Monitore mit IPS-Panel haben in der Regel die beste Farbdarstellung, während VA-Panel die sattesten Kontraste garantieren.

Letztlich spielen natürlich noch viele weitere Faktoren eine wichtige Rolle. Wie groß soll die Bildfläche sein? Welche Auflösung ist geplant? Und welche Bildwiederholrate darf es sein? Erst unter Berücksichtigung all dieser Punkte wird man am Ende den perfekten Gaming-Monitor für sich finden können. Eine große Auswahl an verschiedenen Gaming-Monitoren findet ihr natürlich bei ALTERNATE!

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