Seit etwa 100 Jahren müssen sich Vögel den Luftraum mit dem Menschen teilen. Im Bereich von Flughäfen kommt es dabei immer wieder zu gefährlichen Unfällen. Eine eher ungewöhnliche Drohne soll diesem Problem entgegenwirken.


Bild: Royal Society

Forscher der Universitäten Groningen und Tuscia sowie der Royal Netherlands Air Force haben gemeinsam eine Drohne entworfen, die nicht nur wie ein Wanderfalke aussieht, sondern auch die für ihn so typischen Flugmanöver absolvieren können soll. Die Drohne könnte künftig an Flughäfen zum Einsatz kommen, um andere Vögel aus weiter Ferne abzuschrecken und potenzielle Unfallgefahren bereits im Keim zu ersticken.

Die Drohne besteht aus glasfaserverstärktem Polypropylen. An der Vorderseite jedes Flügels sitzt ein kleiner Propeller, der wiederum von einem internen Motor angetrieben wird. Die Konstruktion bringt lediglich 245 Gramm auf die Waage und hat eine Flügelspanne von 70 Zentimetern. Erste Praxistests sollen überaus erfolgreich verlaufen sein.

Erfolgreiche Abschreckung

Bei einem Feldversuch in den Niederlanden konnte der Robotervogel innerhalb von fünf Minuten nach seiner Ankunft ganze Vogelschwärme verscheuchen. Bei der Hälfte aller Testflüge konnte er das Feld sogar innerhalb von nur 70 Sekunden räumen. Eine gewöhnliche Drohne schnitt im Vergleich deutlich schlechter ab.

Ein Gewöhnungseffekt konnte bei den Vögeln dabei nicht beobachtet werden. Obwohl der “Wanderfalke” stets friedlich blieb, wahrten die Vögel auf Dauer einen entsprechenden Sicherheitsabstand. Das könnte für Flughafenbetreiber ein großer Gewinn werden. Insbesondere bei startenden Maschinen kommt es immer mal wieder zu Unfällen mit Vögeln. So entstehen jedes Jahr etwa 1,4 Milliarden US-Dollar an verursachten Schäden.

Quelle: Royal Society (via. Pressetext)

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