Der Nachfolger des kultigen Endzeit-Shooters gibt auf der gamescom tatsächlich ein Lebenszeichen von sich, offenbart dabei allerdings noch deutliche Schwächen.


Bild: GSC GAME World

Das legendäre S.T.A.L.K.E.R.: Shadow of Chernoby erschien 2007, nachdem die Ankündigung bereits 2001 erfolgte. Seit dem 2009 erschienenen S.T.A.L.K.E.R.: Call of Pripyat gab es für Fans kein neues Material mehr, abgesehen von Updates aus der regen Modding-Community. Der offizielle Nachfolger S.T.A.L.K.E.R. 2: Heart of Chornobyl wurde dann 2010 für einen Release im Jahr 2012 angekündigt, ist aber bis heute nicht erschienen. Man kann also guten Gewissens behaupten, dass man als Fan der Reihe einen äußerst langen Geduldsfaden benötigt. 13 Jahre nach Ankündigung taucht der ukrainische Entwickler GSC Game World nun doch mit einer spielbaren Demo auf der größten Spielemesse der Welt auf. Wir wollen einmal sehen, wie sich diese schlägt.


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Ein steiniger Weg

Aber einmal von Anfang an: Nach der Ankündigung 2010 erfolgte rasch die Ernüchterung – Im Dezember 2011 löste Sergei Grigorovich, seines Zeichens CEO bei GSC Game World, das Unternehmen auf und gab lediglich “persönliche Gründe” an. 2014 folgte allerdings eine Wiederauferstehung des Studios, vier Jahre später kündigte man über Facebook an, die Arbeiten an S.T.A.L.K.E.R. 2 wieder aufgenommen zu haben. Doch auch die vergangenen Jahre waren nicht einfach. GSC Game World setze sich mit einer Ankündigung von In-Game NFTs in die Nesseln und musste diese Pläne nach harschem Feedback der Spielerschaft fallen lassen. 2022 musste das ukrainische Studio wegen des russischen Angriffs die Arbeiten auf Eis legen und wurde Anfang des Jahres sogar Opfer eines Hackerangriffs. Stand heute ist, dass der Shooter Anfang 2024 erscheinen soll.

Erstes spielbares Material

Viele Anhänger dürfte es gefreut haben, zu erfahren, dass sie auf der gamescom endlich selbst Hand anlegen und in der virtuellen verstrahlten Zone ein paar Mutanten mit Blei vollpusten können. Die anfängliche Freude dürfte allerdings leider schon recht bald Ernüchterung gewichen sein, denn wenn die Demo eines bewiesen hat, dann dass die Entwickler noch einiges an Arbeit vor sich haben.

So fehlt in der Demoversion anscheinend ein Trefferfeedback des eigenen Charakters – eigentlich eine sehr relevante Funktion in Ego-Shootern, die dem Spieler Informationen darüber vermittelt, dass er gerade attackiert wird. Zu den Unzulänglichkeiten gehören ebenfalls sehr unfertig wirkende Dialoge, die zudem schlecht vertont sind. Dazu gesellen sich technische Mängel wie nicht ladende Texturen, KI-Aussetzer, störende Pop-Ups und eine instabile Framerate. Die Eindrücke decken sich hier ganz offensichtlich in mehreren Berichten.

Aussicht

Welche Schlüsse darf man nun aus dem aktuellen Stand ziehen? Die Demo macht nicht den Eindruck eines Produkts, das in wenigen Monaten veröffentlicht werden soll. Gerade in den letzten Monaten sorgten so einige unfertige Releases für Unmut in der Spielerschaft. Wir hoffen, dass GSC Game World sich der Mängel bewusst ist und dem Spiel die benötigte Entwicklungszeit gibt, um nicht Teil dieses traurigen Trends zu werden.

S.T.A.L.K.E.R. Shadow of Chernobyl lebte von seiner dichten Atmosphäre und den spielerischen Möglichkeiten. Damit Teil 2 ein ebenso immersives Erlebnis werden kann, muss noch einiges an Arbeit in das Projekt gesteckt werden. Wir warten seit 13 Jahren auf dieses Spiel, liebes Team von GSC Game World, da können wir auch noch ein paar Monate länger warten. Bitte nehmt euch die Zeit.

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