In den ersten drei Monaten dieses Jahres konnte erstmals mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland durch erneuerbare Energien gedeckt werden.


Bild von Alexander Droeger auf Pixabay

Wie Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen, wurden von Januar bis März 2020 rund 52 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland mit Wind, Sonne, Wasserkraft und anderen erneuerbaren Energien erzeugt. Im Jahresvergleich ist das ein Plus von knapp 8 Prozentpunkten – und insgesamt gesehen ein neuer Rekord.

Der Anstieg sei Folge verschiedener Wettereffekte. Im Februar war es besonders windig, im März gab es hingegen überdurchschnittlich viele Sonnenstunden. Zu guter Letzt sei auch der Stromverbrauch um etwa ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Windkraft liefert die meiste Energie

Größter Ökostrom-Erzeuger waren die Windräder an Land mit beinahe 43 Milliarden Kilowattstunden, gefolgt von Biomasse (11 Milliarden), Windparks auf See (9 Milliarden), Photovoltaik (7 Milliarden) und Wasserkraft (5 Milliarden).

„Die Leistungsfähigkeit der Erneuerbaren ist sehr erfreulich. Allerdings sollten wir uns immer vor Augen halten, dass es sich um eine Momentaufnahme handelt und viele Sondereffekte hineinspielen. Die Rekordzahlen stehen in scharfem Kontrast zur dramatischen Situation beim aktuellen Ausbau von Wind- und PV-Anlagen: Werden die Hemmnisse und Deckel hier nicht zügig beseitigt, ist das 65 Prozent-Ziel bis 2030 kaum zu erreichen. Die wirtschaftlich schwierige Situation verschärft den Handlungsdruck zusätzlich: Es muss sichergestellt werden, dass weiterhin in den Ausbau der Erneuerbaren investiert wird, damit sie die Energieversorgung von morgen gewährleisten können“, so Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Betrachtet man nicht nur den verbrauchten, sondern den gesamt in Deutschland produzierten Strom, so kommen erneuerbare Energien übrigens auf einen Anteil von 49 Prozent. Konventionelle Energieträger liefern also noch immer ein klein wenig mehr Energie.

Quelle: BDEW

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