Fernseher entwickeln sich stetig weiter. Da kann man schnell mal den Überblick verlieren – besonders wenn auch noch alles ähnlich klingt. LED, QLED, OLED: Wir fassen in diesem Beitrag mal zusammen, wo genau die Unterschiede liegen.


Foto: LG

Der LED-Fernseher

Die meisten aktuellen Geräte sind LED-Fernseher. Sie bauen auf der LCD-Technik auf und arbeiten mit einer Kombination aus sogenannten Leuchtdioden (Light-Emmitting Diode) und Flüssigkristallen. Die Flüssigkristalle werden von den Dioden angeleuchtet und lassen dadurch das sichtbare Bild entstehen. Generell gibt es zwei unterschiedliche Arten von LED-Fernsehern.

1. Edge-LED: Dabei werden die Leuchtdioden lediglich an den Seiten des Bildschirms angebracht. Die Beleuchtung der kompletten Bildfläche erfolgt schließlich über integrierte Spiegel. Es ist die einfachste und gleichzeitig günstigste Möglichkeit der Beleuchtung und hilft dabei, ein möglichst schlankes Design zu realisieren. Im Gegenzug kann die Helligkeit aber nicht optimal verteilt werden. Bei einfarbigen Flächen würde die ungleichmäßige Ausleuchtung auffallen, bei bunten Bewegtbildern in der Regel aber nicht.

2. Full-LED: Hierbei wird die gesamte Bildfläche mit Hintergrund-LEDs ausgestattet. Daraus ergibt sich eine gleichmäßige Ausleuchtung und ein besseres Kontrastverhältnis, da sich die Hintergrundbeleuchtung zum Teil komplett ausschalten lässt. Die Nachteile liegen auf der Hand: Der Fernseher wird dicker und deutlich teurer in der Herstellung.

Edge-LED-Fernseher liefern also ein gutes Bild für vergleichsweise wenig Geld. Eine optimale Ausleuchtung mit satten Schwarzwerten bekommt man hingegen nur mit Full-LED-Fernsehern.


Foto: Samsung

Der QLED-Fernseher

Der QLED-Fernseher wurde von Samsung entworfen und kann als Weiterentwicklung herkömmlicher LED-Fernseher angesehen werden. Denn das Konzept ist ähnlich, unterscheidet sich aber in einem wichtigen Punkt. Zwischen dem LCD-Panel und der eigentlichen Hintergrundbeleuchtung ist nämlich eine Schicht Quantum Dots (sehr kleine Nano-Kristalle) angebracht. Sobald diese Kristalle von hinten angeleuchtet werden, geben sie das Licht entweder in rot, grün oder blau weiter. Bedeutet in der Praxis, dass die eigentlichen Pixel auf dem Panel bereits mit der richtigen Farbe beleuchtet werden und nicht mit weißem Licht, wie es bei LED-Fernsehern der Fall ist.

Dadurch können QLED-Fernseher den Farbraum besser abdecken und realistischere Bilder darstellen. Auch Schwarzwerte können besser wiedergegeben werden. Das Ergebnis: Satte Farben mit einem guten Kontrastverhältnis. Preislich bewegen sich QLED-Fernseher im Mittelfeld. Los geht’s bei ca. 550 Euro!


Foto: Sony

Der OLED-Fernseher

Die Abkürzung OLED steht für “Organic Light Emitting Diode” – oder einfach “organische Leuchtdiode”. Das Besondere: Ein OLED-Fernseher benötigt keine zusätzliche Hintergrundbeleuchtung. Stattdessen leuchten die Bildpunkte selbst.

Die Technik bringt einige Vorteile mit sich: Da die Pixel einzeln ausgeschaltet werden können, lassen sich tiefe Schwarzwerte realisieren. Ein optimales Kontrastverhältnis ist die Folge. Darüber hinaus sind OLED-Fernseher in der Regel leichter und flacher.

Es gibt aber auch zwei bedeutende Nachteile: Zum einen bieten OLED-Fernseher eine geringere Helligkeit. Zum anderen sind sie sind von allen Vertretern am teuersten. Die Preise beginnen bei etwa 1.400 Euro.

Zusammenfassung

LEDQLEDOLED
Farbdarstellunggutoptimalsehr gut
Kontrastverhältnisgutsehr gutoptimal
Stromverbrauchsehr gutetwa 15% höhergut
Preis€€€€€

Farbdarstellung: Die sattesten und realistischsten Farben liefern bislang QLED-Fernseher. OLED- und LED-Geräte geben aber auch noch sehr ansehnliche Bilder wieder.

Kontrastverhältnis: Das beste Kontrastverhältnis gibt es bei OLED-Fernsehern. Schwarz heißt in diesem Fall wirklich Schwarz! QLED-Fernseher liefern zwar ebenfalls gute Schwarzwerte, haben aber noch immer einen kleinen Rest Hintergrundlicht.

Stromverbrauch: Am wenigsten Strom verbrauchen LED-, gefolgt von OLED-Fernsehern. Bei QLED-Fernsehern ist der Stromverbrauch, abhängig von der Leuchtkraft des Bildschirms, bis zu 15 Prozent höher.

Preis: LED-Fernseher sind am günstigsten, gefolgt von QLED-Modellen. OLED-Fernseher sind am teuersten und kosten derzeit mindestens 1.400 Euro.

Fazit: Filmliebhaber, die ihr eigenes Heimkino einrichten möchten, dürften mit QLED- und OLED-Fernsehern den größten Spaß haben. Einen klaren Sieger gibt es aber nicht. Hier entscheiden die persönlichen Präferenzen – setzt man lieber auf satte Farben oder tiefe Schwarzwerte? LED-Fernseher können in diesen Bereichen nicht ganz mithalten, sind dafür preiswerter und geben insgesamt auch noch ein gutes Bild ab.


Einige Hersteller, unter anderem Samsung, haben derweil bekanntgegeben, die Produktion klassischer LCDs bis zum Ende dieses Jahres einstellen zu wollen. Es bleibt also fraglich, wie lange die Technik überhaupt noch auf dem Markt vertreten sein wird. Samsung wird sich stattdessen auf die Fertigung von neuartigen Quantum-Dot-OLEDs konzentrieren.

4.5 8 votes
Article Rating