Solarkraft zählt neben Windenergie zu den wichtigsten Ökostrom-Erzeugern in Deutschland. Da Solaranlagen allerdings vergleichsweise viel Platz in Anspruch nehmen, versuchen Unternehmen immer öfter Flächen dafür zu nutzen, die ohnehin nicht anderweitig verwendet werden können. So hat man sich nun in NRW dazu entschieden, einen schwimmenden Solarpark zu errichten.


Der größte Schwimmende Solarpark in Europa (Niederlande) Bild: BayWa r.e.

In den benachbarten Niederlanden sind bereits einige solcher schwimmenden Anlagen im Einsatz. In Deutschland sind sie hingegen eine echte Seltenheit. Das könnte sich in den kommenden Jahren jedoch ändern. Geeignete Seen gibt es nämlich auch hierzulande zur Genüge.

Nachhaltiger Strom für Baustoffproduzenten

Die am 01. Oktober in Nordrhein-Westfalen eröffnete Solaranlage besteht aus insgesamt 2.000 Solarmodulen. Die Module sollen, bei ausreichend Sonne, bis zu 750 Kilowatt liefern können. Genutzt wird der Strom von einem örtlichen Baustoffproduzenten, der damit beinahe seinen gesamten Energiebedarf decken können soll.

Die Solaranlage schwimmt in einem nicht öffentlich zugänglichen Bereich auf einem Baggersee. Dank der abkühlenden Eigenschaft des Wassers kann sie sogar etwa zwei Prozent mehr Leistung liefern als auf dem Land. Gleichzeitig profitiert auch der See davon: die Schatten, die von der Anlage geworfen werden, verringern nämlich das Wachstum von störenden Algen.

Schwimmende Solaranlagen haben aber auch einen entscheidenden Nachteil. Im Vergleich zu gewöhnlichen Landanlagen fallen die Kosten auf dem Wasser deutlich höher aus. Hinzu kommen umständliche Genehmigungsverfahren. Und dennoch: würde man die rund 500 Tagebauseen in Deutschland mit schwimmenden Solaranlagen bestücken, könnte man einer Studie zufolge bis zu 2,74 Gigawatt generieren, ohne dass die Anlagen unwirtschaftlich seien.

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