Im Süden Deutschlands, genauer gesagt in Ehningen bei Stuttgart, steht Deutschlands erster Quantencomputer. Er soll die Entwicklung in vielerlei Hinsicht voran bringen.


Bild: IBM

IBM und die Fraunhofer-Gesellschaft haben Deutschlands – und darüber hinaus auch Europas – ersten Quantencomputer eingeweiht. Das Quantum System One mit seinen 27 Qubits ist bereits seit November 2020 im Land und wird seit Februar aktiv genutzt. Verschiedene Unternehmen und Forschungseinrichtungen sollen zukünftig die Chance erhalten, mit dem rechenstarken System zu arbeiten. Die Nutzung kostet 11.621 Euro im Monat.

Quantencomputer können massive Datenmengen, für die selbst aktuelle Supercomputer viele Jahre benötigen würden, in kurzer Zeit bearbeiten. Denn während herkömmliche Systeme mit Bits arbeiten, die entweder im Zustand 1 oder 0 sein können, können Quanten-Bits (Qubits) theoretisch gleichzeitig im Zustand 1 und 0 sein – oder auch in unendlich vielen Zuständen dazwischen. Das macht die Arbeit mit Quantencomputern um ein Vielfaches effizienter.

Der Quantencomputer sei “ein glänzendes Aushängeschild des Technologiestandorts Deutschland”, äußerte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen der offiziellen Einweihung. Deutschland gehöre in der Quantentechnologie-Forschung zur Weltspitze und wolle zukünftig einen ganzen Komplex rund um Quantencomputer aufbauen. Der Aufbau soll in den kommenden Jahren mit zwei Milliarden Euro gefördert werden.


Bild: IBM

Die Entwicklung stehe noch am Anfang, doch das Potenzial der Technik sei enorm. Insbesondere die Medizinforschung könnte von der enormen Rechenpower der Systeme profitieren. Neue Diagnoseverfahren auf Basis der Quantentechnologie könnten dabei helfen, Erkrankungen früher zu erkennen und besser zu behandeln.

Quelle: IBM

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