Wenn es nach Take-Twos CEO geht, sollen wir bald mehr für ein Spiel zahlen, wenn es besonders viel Umfang bietet. Das Medium Videospiele biete einen vergleichsweise geringen Preis pro Stunde Unterhaltung.


Bild: Rockstar Games

Videospiele sind bereits seit vielen Jahren sehr preisstabil – zumindest, wenn man den Release betrachtet. Lange Zeit lag der Preis für ein neues Konsolenspiel bspw. bei 69,99€. Sony erhöhte diese Schwelle mit dem Release der PlayStation 5 auf 79,99€, zumindest für hauseigene Titel.

Während man im Kino für besonders lange Filme für gewöhnlich einen Überlängenaufschlag bezahlt und auch für dickere Bücher mehr bezahlt als für dünne, gibt es solch ein System für Videospiele bislang (noch) nicht. Ginge es nach Strauss Zelnick, seines Zeichens CEO bei Rockstars Mutterkonzern Take-Two, wäre dies wohl schon anders. Er ist der Meinung, dass der Wert eines Entertainment-Produkts, wozu Videospiele eindeutig zählen, sich an dem bemessen müsse, wie viele Stunden Unterhaltung geboten werden.

Dieser Logik folgend, müssten Videospiele deutliche Unterschiede in der Bepreisung aufweisen und vor allem auch erheblich mehr kosten. Es wird sicher jeder von uns bereits einmal darüber nachgedacht haben, ob man bereit ist, für ein bestimmtes Spiel einen bestimmten Preis zu bezahlen. Gerade, wenn das Spiel eine nur geringe Spieldauer bietet. Sollte ein 100+ Stunden RPG genau so viel kosten wie ein actionreicher Shooter, der allerdings nach sieben Stunden durchgespielt ist?

Diese Frage würde Zelnick wohl mit einem “Ja” beantworten, auch wenn er selbst Folgendes aussagt:

“That doesn’t necessarily mean that the industry has pricing power or wants to have pricing power.”

Die Berechnung der Spielzeit wäre darüber hinaus auch nicht so einfach. Wo sollte man ansetzen, um eine Stunde Unterhaltung als eine Stunde Unterhaltung zu definieren? Müsste ein Spieler, der lediglich die Hauptquest verfolgt, den gleichen Preis zahlen, wie ein Spieler, der das Spiel auf 100% mit sämtlichen Nebenquests spielt? Muss ein Spiel mehr kosten, wenn es keine Schnellreisefunktion bietet, weil die Spieler länger von A nach B brauchen? Sollte ein Spiel mehr kosten, wenn es besonders schwer ist und Spieler länger benötigen, um es durchzuspielen? Wie soll Wiederspielwert in die Rechnung mit aufgenommen werden?

Die Sache ist nicht so einfach, wie Zelnick das wohl gerne hätte. Man darf aber gespannt sein, ob GTA 6 – bei dem ohnehin einiges anders sein könnte – wenn es endlich auf den Markt kommt, vielleicht mehr kosten wird als üblich. Ebenso wird es spannend sein, zu sehen, wie das Echo der Gaming-Community in einem solchen Fall ausfallen würde.

Quelle: Fool

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