Ein neues KI-System von Google soll das Wetter in einem Zeitraum von zehn Tagen genauer vorhersagen können als alle bisherigen Modelle. Die wichtigsten Infos im Überblick.


Bild: Canva

GraphCast heißt das neue Wettermodell, das Google kürzlich im Wissenschaftsmagazin Science vorgestellt hat. Das System setzt auf die Hilfe einer künstlichen Intelligenz, die im Vorfeld mit den Wetterdaten aus mehreren Jahrzehnten trainiert wurde. Dadurch soll das Modell in der Lage sein, genaustens zu erkennen, wie die vorherrschenden physikalischen Prozesse zusammenhängen und welches Wetter daraus resultiert.

Noch deutlich besser als der sogenannte High Resolution Forecast, welcher derzeit für mittelfristige Wettervorhersagen genutzt wird. In einem Test habe die Vorhersage von Google in 90 Prozent der Fälle besser abgeschnitten als die Vorhersage des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF).



Darüber hinaus sei die KI-Vorhersage von Google auch noch viel effizienter. Das bisherige System des ECMWF muss äußerst komplexe physikalische Gleichungen lösen, für die selbst Supercomputer mehrere Stunden benötigen. Die Ergebnisse von GraphCast sind hingegen schon in weniger als einer Minute abrufbereit, heißt es in der Beschreibung.

Googles GraphCast ist zwar primär für mittelfristige Wettervorhersagen in einem 10-Tages-Zeitraum konzipiert, soll sich allerdings auch für die Vorhersage von Naturkatastrophen eignen. So konnte der Zeitpunkt, zu dem Hurrikan Lee auf Land treffen würde, mit GraphCast drei Tage eher bestimmt werden als mit herkömmlichen Methoden. Ersetzen soll es die bisherigen Berechnungsmethoden allerdings nicht. Vielmehr sei die KI-gestützte Vorhersage als nützliche Ergänzung gedacht.

Quelle: Science

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