Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat kurzfristig einen flächendeckenden Streik angekündigt. Bei der Deutschen Bahn befürchtet man massive Auswirkungen auf den gesamten Betrieb.


Symbolbild: Bing Image CReator

Die GDL ruft Lokomotivführer, Zugbegleiter, Werkstattmitarbeiter und Disponenten in allen Unternehmen dazu auf, die Arbeit niederzulegen, um für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Der Streik soll heute Abend um 22 Uhr beginnen und bis Donnerstag um 18 Uhr anhalten.

„Der Unmut der Beschäftigen ist groß, ihre Anliegen sind legitim“, so GDL-Bundevorsitzender Claus Weselsky. „Wer glaubt, zulasten der Mitarbeiter zynisch auf Zeit spielen zu können, befindet sich im Irrtum. Jetzt ist die Zeit, Verbesserungen zu erzielen, das duldet keinen Aufschub!“

Deutsche Bahn mit Notfallplan

Bei der Deutschen Bahn ist man logischerweise wenig begeistert über die Entscheidung. “Das ist eine Zumutung für die Bahnreisenden. Dieser Streik ist völlig unnötig”, äußerte sich DB-Personalvorstand Martin Seiler. Man habe der GDL bereits ein 11-Prozent-Angebot mit einer zusätzlichen Inflationsausgleichsprämie von bis zu 2.850 Euro geboten.

Doch die GDL erwartet mehr von den Verhandlungen. “Neben der 35-Stunden-Woche in einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich will die GDL zum Beispiel 555 Euro Lohnerhöhung im Monat, eine Erhöhung der Zulagen um 25 Prozent, 67 Prozent mehr betriebliche Altersvorsorge und die Ausweitung ihres Organisationsbereichs in die Infrastruktur”, heißt es in einer Pressemitteilung der DB.



Die Fahrgäste werden gebeten, während des Streiks auf nicht unbedingt notwendige Reisen mit der DB zu verzichten oder die Reise zu verschieben. Für den Fernverkehr habe man einen Notfallplan mit stark reduziertem Angebot erarbeitet. Damit trotzdem möglichst viele Menschen befördert werden können, sollen längere Züge mit mehr Sitzplätzen zum Einsatz kommen. Eine Mitfahrt könne jedoch nicht garantiert werden. Auch im Regionalverkehr werde es massive Einschränkungen geben.

Alle Fahrgäste, die ihre für den 15.11. oder 16.11. geplante Reise aufgrund des Streiks der GDL verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren oder sogar Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Die Fahrkarte gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden.

Quelle: Deutsche Bahn

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