Ab sofort ist die Nvidia GeForce RTX 3070 im Handel erhältlich. Wir fassen für euch in aller Kürze zusammen, was die rund 500 Euro teure Grafikkarte kann und wo ihre Schwächen liegen.


Bild: Nvidia

Die Geforce RTX 3070 basiert auf dem brandneuen GA104. Der Grafikchip verfügt über 48 Shader-Multiprozessoren und eine 256-Bit-Speicherschnittstelle. Zum Vergleich: beim GA102, der bei der RTX 3080 und RTX 3090 zum Einsatz kommt, sind es bis zu 84 Shader-Multiprozessoren und eine 384-Bit-Speicherschnittstelle.

Die Grafikkarte greift auf acht Gigabyte Videospeicher zurück. Ein wenig überraschend, da schon die GTX 1070 – also der Vor-Vorgänger aus dem Jahre 2016 – über die gleiche Menge an VRAM verfügte. Dieser Speicher-Stillstand ist auch der größte Kritikpunkt, wie erste Tests zeigen.


RTX 3070RTX 3080RTX 3090
Shader-Einheiten5.8888.70410.496
Videospeicher8 GB GDDR610GB GDDR6X24GB GDDR6X
Speicher-Interface256 Bit320 Bit384 bit
Basis-Takt1.500 MHz1.440 MHz1.400 MHz
Boost-Takt1.730 MHz1.710 MHz1.700 MHz
Leistungsaufnahme220 Watt320 Watt350 Watt

Bereits im Vorfeld versprach Nvidia eine Leistung auf dem Niveau der RTX 2080 Ti. Und dieses Versprechen scheint sich auch zu bestätigen. Je nach Spiel schneidet die RTX 3070 mal ein wenig besser, mal ein wenig schlechter ab. Zwei Beispiele gefällig? In “Shadow of the Tomb Raider” erreicht die RTX 3070 rund 97 und die 2080 Ti etwa 99 Bilder pro Sekunde. Und in “Borderlands 3” kann sich die 3070 mit 89 zu 86 Bildern pro Sekunde durchsetzen. Beide Messungen in WQHD bei maximalen Grafikdetails.

Insgesamt gesehen sind die Leistungsunterschiede also marginal. Grob zusammengefasst lässt sich sagen, dass die RTX 3070 die Leistungsaufnahme einer RTX 2070 Super mit der Performance einer RTX 2080 Ti kombiniert – und das bereits ab 500 Euro. Ein riesiger Fortschritt!

Der verhältnismäßig kleine Grafikspeicher trübt die Freude leider ein wenig. Momentan sind die acht Gigabyte, bis auf ein paar Ausnahmen, noch ausreichend. Doch mit Blick auf die Zukunft dürfte es recht schnell der limitierende Faktor werden. Die ersten Next-Gen-Spiele stehen vor der Tür und auch das immer beliebtere Raytracing wird dazu führen, dass die Spiele mehr Grafikspeicher benötigen. Wenn schon jetzt erste Titel wie “Ghost Recon Breakpoint” an der Grenze kratzen, wie wird es dann erst in ein oder zwei Jahren aussehen?

Von daher sollten Spieler im Vorfeld genau überlegen, was sie sich von der RTX 3070 erhoffen. Wer sich damit abfinden kann, bei kommenden AAA-Spielen eventuell die Texturdetails ein wenig reduzieren zu müssen, da der Grafikspeicher am Limit ist, der kann bedenkenlos zugreifen. Denn was die reine Rechenleistung betrifft, ist die RTX 3070 zweifelsohne ein echtes Preis-Leistungs-Wunder und perfekt für WQHD-Gaming geeignet. Wer hingegen noch ein wenig Speicher-Puffer für zukünftige Spiele haben möchte, der kann auch einen Blick auf die gestern vorgestellte Radeon RX 6800 werfen. Diese liegt preislich sowie leistungstechnisch auf einem ähnlichen Level, verfügt aber über doppelt so viel Videospeicher.

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