Ökonomen sind sich uneins darüber, wie das Arbeitsmodell der Zukunft aussehen soll. Während manche sogar für eine Aufstockung auf 42 Wochenstunden plädieren, sehen andere hingegen die Vier-Tage-Woche als optimale Lösung an. Und genau die soll nun in Großbritannien getestet werden.


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Der Test läuft ein halbes Jahr lang und wird von Juni bis Dezember 2022 durchgeführt. Dafür wurden insgesamt 70 Unternehmen mit mehr als 3.300 Arbeitnehmern ausgewählt, die ab sofort nur noch 80 Prozent ihres wöchentlichen Arbeitspensums vollbringen müssen. Aufgeteilt auf vier Tage pro Woche, bei gleichem Gehalt.

Wie The Guardian berichtet, sollen im Test die unterschiedlichsten Unternehmen abgebildet werden. Von großen IT-Unternehmen bis hin zu kleinen Pommesbuden sei alles dabei. Man wolle beobachten, wie sich der Wechsel hin zu einer Vier-Tage-Woche auf Unternehmen und Arbeitnehmer auswirkt.

Erkenntnisse für die Zukunft sammeln

Im Fokus stehen dabei die Produktivität und die Lebensqualität der Mitarbeiter. “Wir werden analysieren, wie Arbeitnehmer auf einen zusätzlichen freien Tag reagieren, und zwar in Bezug auf Stress und Burnout, Arbeits- und Lebenszufriedenheit, Gesundheit, Schlaf, Energieverbrauch, Reisen und viele andere Aspekte des Lebens”, äußerte sich Juliet Schor, eine Professorin für Soziologie am Boston College und führende Wissenschaftlerin des aktuellen Tests.

Erwartet werden vornehmlich positive Effekte. Ein zusätzlicher freier Tag könnte die Lebensqualität der Arbeitnehmer erhöhen, somit für eine steigende Motivation und gleichbedeutend für eine steigende oder zumindest gleichbleibende Produktivität des Unternehmens sorgen. Das Klima könnte währenddessen von den wegfallenden Arbeitswegen profitieren. Solche Ergebnisse konnten zumindest schon in ähnlichen Versuchen anderer Länder beobachtet werden. Ob das auch für den Test in Großbritannien zutrifft, werden wir dann am Ende des Jahres sehen.

Quelle: The Guardien

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