In Zeiten der Corona-Pandemie steigen die Menschen wieder vermehrt aufs Fahrrad, um von A nach B zu kommen. Leider gibt es ein großes Problem: Die Infrastruktur ist in vielen Gegenden nicht dafür ausgelegt. Städte hatten die vergangenen Jahrzehnte vorrangig das Auto im Blick, während das Fahrrad immer weiter in den Hintergrund rückte. Das soll sich in Zukunft ändern.


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Das Bundesverkehrsministerium hat das Förderprogramm mit der Bezeichnung „Stadt und Land“ gestartet. Das Programm beinhaltet bis zu 660 Millionen Euro für neue und sichere Radwege. Das Geld soll nicht nur in den städtischen Verkehr fließen, sondern auch dafür sorgen, dass weiter entfernte Kommunen miteinander verbunden werden.

Solche Förderprogramme sind an sich nichts neues. In der Vergangenheit sorgten sie allerdings primär durch komplizierte Verfahren und unübersichtliche Vorgaben für Unmut bei den Antragsstellern. Damit diesmal alles reibungslos abläuft, hat sich der Bund etwas neues überlegt. Die Kommunen sollen ihre Projekte bei den Ländern und diese wiederum bei dem Bundesamt für Güterverkehr einreichen können. Dort haben die Beamten einen Monat lang Zeit, um mögliche Einsprüche zu erheben. Geschieht dies nicht innerhalb der Frist, wird der Antrag automatisch genehmigt. Die Zahlung soll “schnell und unbürokratisch” vonstatten gehen, verspricht Bundesverkehrsminister Scheuer (CSU).


Bild: BMVI

Der Radfahrerverband ADFC zeigt sich erfreut von den Maßnahmen, übt aber auch Kritik. Denn die Förderung sieht nicht nur den Ausbau räumlich getrennter Radwege, sondern auch das Errichten sogenannter Schutzstreifen vor. Solche Schutzstreifen befinden sich direkt neben der Fahrbahn für Autos und bieten keine physische Barriere. Der Radfahrerverband bezweifelt, ob die Sicherheit der Radfahrer dadurch wirklich verbessert wird.

Quelle: BMVI

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