Update (18.09.23): Die kritischen Stimmen sind offenbar angekommen. Nachdem es einen regelrechten Shitstorm gab, hat sich Unity nochmals zu Wort gemeldet und sich für die “Verwirrung und Verärgerung”, die durch das neue Tarifsystem für Entwickler zustande gekommen ist, entschuldigt. Man danke der Community für ihr ehrliches Feedback und wolle in den kommenden Tagen ein Update veröffentlichen.

Manche Leute hatten es mit ihrem “Feedback” allerdings maßlos übertrieben. Im Vorfeld dieser Stellungnahme war es zu einigen unschönen Situationen bei Unity gekommen. So mussten die Büros in San Francisco und Austin Texas aufgrund eingehender Morddrohungen zwischenzeitlich geschlossen werden. Wir können nur hoffen, dass sich die Situation mit dem kommenden Update wieder beruhigt. Hass und Drohungen haben auch in der Gaming-Branche keinen Platz. Das musste kürzlich erst ein 17-jähriger US-Amerikaner erfahren, der zu einer Strafe in Höhe von 500.000 US-Dollar verurteilt wurde.

Originalbeitrag vom 13.09.2023

Unity will die Entwicklerstudios künftig häufiger zur Kasse beten. Das kommt bei denen natürlich alles andere als gut an. Einige fühlen sich sogar in ihrer Existenz bedroht und äußern nun unmissverständlich ihren Unmut.


Bild: Canva

Unity gehört zu den beliebtesten Spiele-Engines der heutigen Zeit. Eigenen Angaben zufolge werden Über 70 Prozent aller Mobile-Games mit Unity erstellt. Hinzu kommen noch einige namhafte PC- und Konsolenspiele wie Subnautica, Cities: Skylines oder Rust.

Für die Entwickler könnte die Nutzung von Unity noch unerwartet teuer werden. Denn das dahinterstehende Unternehmen Unity Technologies hat sich jetzt ein neues Lizenzmodell überlegt. Für Spiele, die mindestens 200.000 Mal installiert wurden und einen Umsatz von 200.000 US-Dollar im Jahr erwirtschaften konnten, sollen die Entwickler in Zukunft für jede Installation eine Gebühr von 20 US-Cent entrichten. Die Änderungen sollen zum 1. Januar 2024 in Kraft treten.

Ursprünglich hieß es in der Ankündigung, dass die Gebühr für ausnahmslos jede Neuinstallation fällig werde. Nachdem mehrere Entwicklerstudios ihre Kritik äußerten, ruderte das Unternehmen jedoch ein Stück weit zurück. Nun heißt es, dass die Installationsgebühr nur einmal pro Gerät gezahlt werden muss und nicht für Demos gilt. Für Installationen, die im Rahmen eines Abomodells wie dem Xbox Game Pass zustande kommen, soll die Gebühr zudem vom Abo-Anbieter und nicht von den Entwicklern übernommen werden. Für Kunden von Unity Pro und Unity Enterprise gelten gesonderte Konditionen.



Trotz der Zugeständnisse fürchten sich insbesondere kleine Entwicklerstudios vor den Auswirkungen. In Statements verschiedener Studios heißt es, dass man dadurch das eigene Geschäftsmodell in Gefahr sehe und nicht wisse, wie man damit umgehen solle. Teilweise wird nur noch der Wechsel auf eine andere Engine als Ausweg gesehen. “Nun, wir haben zukünftige Projekte in der Pipeline, die ursprünglich für die Entwicklung in Unity geplant waren. Diese Änderung würde zu erheblichen Verzögerungen führen, da sich unser Team völlig neue Fähigkeiten aneignen müsste”, so Massive Monster, die Macher des Indie-Hits Cult of the Lamb.

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