Die Deutsche Bahn ist nicht gerade für ihre Pünktlichkeit bekannt, was unter anderem an dem komplexen Streckenmanagement liegt. Kommt es einmal zu Verzögerungen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch andere Verbindungen unter den Folgeproblemen leiden. So macht sich ein Ausfall in Norddeutschland unter Umständen sogar im Süden bemerkbar. Eine eigens entwickelte KI soll dem zukünftig entgegenwirken.
Welche Züge müssen bevorzugt werden? Welche Züge müssen warten? Mitarbeiter der Deutschen Bahn werden täglich mit solchen Fragen konfrontiert. Denn kommt es einmal zu Verzögerungen, wirkt sich das häufig auch auf die folgenden Verbindungen aus. Der Fahrplan gerät durcheinander und spontane Anpassungen sind unausweichlich. Die Mitarbeiter verlassen sich dabei hauptsächlich auf ihre Intuition – was aber nicht immer die bestmöglichen Lösungen hervorbringt.
Aus diesem Grund hat die Deutsche Bahn eine künstliche Intelligenz entwickelt, welche die Mitarbeiter künftig bei ihren Entscheidungen unterstützen wird. Der Algorithmus analysiert die Störung, berechnet alle absehbaren Folgen und stellt die Möglichkeiten anschaulich in einem Video dar. Die Mitarbeiter können dann anhand des Videos ihre Entscheidungen treffen. Die Deutsche Bahn betont, dass die finale Entscheidung immer bei den Mitarbeitern liegt.
Getestet wurde das neue System bereits im Netz der S-Bahn Stuttgart. Im Durchschnitt konnte die Pünktlichkeit durch den Einsatz der KI um drei Prozent erhöht werden. In dicht getakteten Knotenpunkten lag der Gewinn sogar bei zehn Prozent. Kaum verwunderlich also, dass die KI zukünftig auch an anderen Orten und womöglich auch deutschlandweit zum Einsatz kommen soll.
Quelle: Deutsche Bahn