Nach nur anderthalb Jahren verkauft Epic Games die Musikplattform Bandcamp wieder. Wie es mit dem insbesondere abseits des Mainstreams beliebten Dienst weitergeht, steht in den Sternen.
Es kam ziemlich überraschend, als Epic Games im März 2022 den Musikdienst Bandcamp übernahm. Nun, nicht einmal zwei Jahre nach der Übernahme, setzt man Bandcamp auch schon wieder auf die Straße – aus finanziellen Gründen. Der neue Besitzer Songtradr, bei dem es sich um eine Musiklizenzierungsplattform handelt, kündigte zunächst an, dass der eingekaufte Dienst weiterhin eine Anlaufstelle für Musiker sein werde, die eine faire Vergütung suchen.
Bandcamp richtet sich seit seiner Gründung 2008 vor allem an Independent-Musiker sowie Labels und ermöglicht diesen bei Verkäufen über die Plattform im Schnitt über 80% des generierten Einkommens zu behalten – deutlich mehr als bei Spotify. Gerade abseits des Mainstreams ist Bandcamp daher eine beliebte Anlaufstelle für Fans, um Musik und Merchandise ihrer Lieblingskünstler zu erwerben.
Doch wie steht es wirklich um die Plattform? Angeblich nicht gut. Einem Bericht von Wired zufolge wurden viele Mitarbeiter beim Verkauf nicht von Songtradr übernommen und dem Rest wurde des Zugangs zu wichtigen Systemen beraubt und kann aktuell nicht richtig arbeiten. Ebenso sollen erst in den nächsten Wochen Jobangebote an die nicht übernommenen Angestellten von Bandcamp gemacht werden. Ein Unternehmen, das etwa 5 Millionen Labels und Künstler als Kunden hat, dürfte allerdings in solch einer Zeitspanne ohne richtige Arbeitsmittel durchaus Probleme bekommen.
Songtradr hat bekanntgegeben, dass man an Bandcamp einige Anpassungen vornehmen möchte, damit der Dienst auf Dauer profitabel und stabil existieren kann. Ob der aktuelle Zustand dieser Vision im Weg steht oder ob Songtradr es schafft, alles geschmeidig in geregelte Bahnen zu leiten, muss die nähere Zukunft zeigen.
Habt ihr Erfahrungen mit Bandcamp gesammelt? Falls ja, würdet ihr einen Verlust des Dienstes bedauern? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!