Seinen Spitznamen verdankt der “blaue Planet” den Ozeanen. Doch diese werden seit Jahren immer grüner. Schuld daran sei der anhaltende Klimawandel, behaupten Forscher.


Bild: Canva

Der Klimawandel hat diverse Auswirkungen auf unsere Umwelt. Wie aus einer im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlichten Studie hervorgeht, soll er auch die Farbe der Ozeane ändern. Was im ersten Moment recht unscheinbar wirkt, könnte langfristig starke Folgen für die Meeresbewohner haben.

Denn die grüne Färbung kommt durch ein vermehrtes Auftreten von Phytoplankton und dessen Chlorophyll zustande. Phytoplankton ist an sich nicht gefährlich, sondern eine wichtige Nahrungsquelle in den Ozeanen. Zu viele dieser Algen können jedoch zu einem Absinken des Sauerstoffgehalts und dadurch zu “toten Zonen” führen, in denen kein Tier mehr überleben kann.

Den Studienergebnissen zufolge haben bereits 56 Prozent der Ozeane ihre Farbe verändert. Zur Beurteilung wurden Satellitenbilder zwischen 2002 und 2022 ausgewertet. Die Stärke der Verfärbung wird in dem folgenden Schaubild lila dargestellt. Je dunkler die Farbe, desto stärker der gemessene Effekt.


Bild: Nature

Demnach werden besonders äquatornahe Gebiete immer grüner. Wirklich überraschend sind die Ergebnisse übrigens nicht. Simulationen hätten bereits in der Vergangenheit auf eine derartige Entwicklung hingedeutet, so die Forscher. Die Studie zeigt nun allerdings, dass sich der Trend schneller abzeichnet, als im Vorfeld angenommen.

“Unsere Erkenntnisse könnten für den Schutz der Ozeane und die Meerespolitik von Bedeutung sein. So könnte beispielsweise das Wissen darüber, wo sich das mikrobielle Ökosystem des Oberflächenozeans verändert, nützlich sein, um Regionen des offenen Ozeans zu ermitteln, in denen Meeresschutzgebiete im Rahmen des UN-Vertrags über die biologische Vielfalt von Gebieten außerhalb der nationalen Gerichtsbarkeit eingerichtet werden sollten”, schreiben die Autoren.

Quelle: Nature

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