Asus kann exzellente Gaming-Smartphones bauen. Das hat der Hersteller schon etliche Male unter Beweis gestellt. Auch wir durften in der Vergangenheit bereits zwei Exemplare der ROG Phones testen und uns selbst davon überzeugen. Doch abseits des Gaming-Bereichs offenbarten sich immer wieder leichte Schwächen. Hat sich das mit der neuen Generation geändert? Wir haben uns das ASUS ROG Phone 8 geschnappt und getestet, wie es sich im Alltag schlägt.



Rein optisch schreit das ASUS ROG Phone 8 nicht so laut “Gaming” wie viele der Vorgängermodelle. Stattdessen wirkt es fast schon ein wenig schlicht. Klar, ein beleuchtetes Logo auf der Rückseite darf selbstverständlich nicht fehlen, aber ansonsten erinnert das Design eher an klassischere High-End-Smartphones.

Uns gefällt die zweigeteilte Rückseite sehr gut. Während der spiegelnde Teil immer wieder für schicke Effekte sorgt, ist der untere Part matt gehalten. Die Kamera ist sehr auffällig gestaltet, passt unserer Meinung aber ebenfalls sehr gut zum Rest.



Ein Highlight ist der Bildschirm. Dieser glänzt mit satten Farben sowie hervorragenden Kontrasten und bringt somit wunderschöne Bilder zum Vorschein. Da Schönheit letztlich im Auge des Betrachters liegt, widmen wir uns jetzt den nackten Zahlen – die können nicht lügen.

Asus verbaut ein 6,78 Zoll AMOLED-Panel mit einer Auflösung von 2.400 x 1.080 Bildpunkten. Das ergibt eine Pixeldichte von knapp 388 PPI. Die variable Bildwiederholrate beträgt 165 Hertz, wobei sie sich im Bereich zwischen 1 und 120 Hertz stufenlos regeln lässt. Entsprechend werden alle Inhalte absolut flüssig wiedergegeben. Mit einer Spitzenhelligkeit von bis zu 2.500 cd/m² sind auch bei Sonneneinstrahlung alle Details erkennbar. Der DCI-P3-Farbraum wird zu über 107 Prozent abgedeckt.

Trotz des riesigen Displays liegt das Smartphone noch ziemlich gut in der Hand. Das liegt daran, dass der Bildschirm diesmal in einem schlankeren Gehäuse untergebracht wurde. Verglichen mit dem Vorgängermodell ist das ASUS ROG Phone 8 etwa 15 Prozent dünner. Die Ränder fallen ebenfalls deutlich geringer aus. Auch deshalb, weil die Frontkamera unter dem Displayglas verschwindet.



Gaming mit netten Extras

Für die nötige Power sorgt ein Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3. Der Hochleistungschip hat acht Kerne zu bieten und taktet mit bis zu 3,3 GHz. Ihm stehen 12 GB an pfeilschnellem LPDDR5X-RAM sowie 256 GB Speicherplatz zur Seite. Wer gerne eine microSD-Karte einsetzen möchte, guckt allerdings in die Röhre: Erweitern lässt sich der Speicher nämlich nicht.

Das Asus ROG Phone 8 ist – wenig überraschend – allen Anforderungen gewachsen und meistert auch die anspruchsvollsten Mobile-Games. Hier gibt es jedoch gleich mehrere Punkte, die es von “gewöhnlichen” Smartphones abheben. Da wären zum einen die beiden integrierten AirTrigger an der rechten Seite, die zusätzliche Eingaben ermöglichen. Zum anderen gibt es auf der linken Seite noch einen zweiten USB-C-Anschluss. So kann das Smartphone geladen werden, ohne dass das Kabel beim Spielen stört.



Ein weiterer Pluspunkt ist die speziell fürs Gaming optimierte Software. In der “Armoury Crate”-App finden wir nicht nur alle installierten Spiele auf einen Blick, dort werden auch alle wichtigen Kennzahlen dargestellt und wir können zwischen drei Presets wählen, um die Leistung anzupassen. Je nachdem, ob wir lieber die maximale Performance oder eine möglichst lange Akkulaufzeit haben wollen.

In-Game kommt hingegen eine Software namens “Gaming Genie” zum Einsatz. Diese beinhaltet praktische KI-Tools, die es beispielsweise ermöglichen, dass Gegenstände automatisch eingesammelt werden. Man spart sich dabei also das manuelle Tippen. All diese Funktionen sorgen für ein ausgezeichnetes Gaming-Erlebnis, das man mit roher Rechenleistung allein eben nicht hinbekommt.



Verbesserte Kamera

Eine der größten Schwachstellen der ROG Phones war bislang die Kamera. Sie war zwar nie schlecht, aber eben auch nie besonders gut. Da haben andere Smartphones in dieser Preisklasse in der Regel besser abgeschnitten. Die Kamera des ASUS ROG Phone 8 hat nun ein deutliches Upgrade erfahren. Verbaut hat Asus nun einen 50-MP-Hauptsensor, eine 13-MP-Ultraweitwinkelkamera sowie einen Telefoto-Sensor mit 32 Megapixeln. Reicht das, um zur Konkurrenz aufzuschließen?

Die Aufnahmen mit der Hauptkamera können sich durchaus sehen lassen. Insbesondere bei guten Lichtverhältnissen kommen schöne Schnappschüsse mit einem hohen Detailreichtum zustande. Im Normalfall werden vier Pixel zu einem zusammengeführt, wodurch am Ende Bilder mit 12,5 MP entstehen. In den Einstellungen lässt sich auf Wunsch allerdings auch ein 50-MP-Modus aktivieren.


Für Vollbild-Ansicht auf die Bilder klicken.


Die Nachtaufnahmen sind ebenfalls sehenswert, wobei das Smartphone bei schlechten Lichtverhältnissen automatisch in den Nachtmodus wechselt. Für bestmögliche Ergebnisse muss man das Smartphone mehrere Sekunden still halten. Ein kleines Fadenkreuz hilft dabei, dass man die Kamera möglichst gerade hält.


Links ohne und rechts mit aktiviertem Nachtmodus

Hilfreich ist auch das integrierte Gimbal für Videos. Dieses sorgt dafür, dass die Aufnahmen ruhig bleiben und möglichst wenig verwackeln. Grundsätzlich funktioniert das gut. Bei schnelleren Bewegungen, beispielsweise wenn man während des Gehens filmt, schleichen sich trotzdem noch kleine Ruckler ins Video.

Sonstiges

Positiv überrascht haben uns die Lautsprecher. Das ASUS ROG Phone 8 liefert einen – für Smartphone-Verhältnisse – äußerst druckvollen Klang ab. So kommen Musik und Mobile-Games sehr gut zur Geltung. Wer trotzdem lieber Kopfhörer benutzt, darf sich über einen zusätzlichen Klinkenanschluss freuen.

Der Akku hat eine Kapazität von 5.500 mAh zu bieten, was im Alltag locker reicht, um ohne Zwischenladen über den Tag zu kommen. Wird fleißig gespielt, nimmt die Laufzeit rapide ab. Die tatsächliche Akkulaufzeit variiert dabei natürlich abhängig von Spieldauer, Helligkeit und weiteren Faktoren. Einige Stunden Spielspaß am Stück dürften jedoch in den meisten Fällen drin sein. Aufladen lässt sich der Akku mit bis zu 65 Watt. Ein kompletter Ladevorgang nimmt weniger als eine Stunde in Anspruch. Kabelloses Laden wird ebenfalls unterstützt.

Ab Werk ist Android 14 installiert. Asus verspricht das Smartphone vier Jahre lang mit Updates zu versorgen. Ganz praktisch: Das ASUS ROG Phone 8 verfügt diesmal sogar über eine IP68-Zertifizierung und ist gegen Staub und Wasser geschützt.

Fazit

Das ASUS ROG Phone 8 hat in unserem Test eine sehr gute Figur abgegeben. Und das liegt nicht nur an der hervorragenden Gaming-Performance, sondern auch daran, dass sich der Hersteller in vielen Punkten weiterentwickelt hat. Display und Sound sind überragend, die Akkulaufzeit ist erfreulich lang und die Kamera hat ebenfalls ein deutliches Upgrade erfahren. Insgesamt ist das ASUS ROG Phone 8 also nicht nur für Gamer interessant, die nach der bestmöglichen Performance streben, sondern für alle, die auf der Suche nach einem High-End-Smartphone sind.

Bei ALTERNATE kann das Smartphone bereits vorbestellt werden. Ausgeliefert wird es dann ab dem 31. Januar 2024. Der Preis beläuft sich auf 1.099 Euro. Darüber hinaus gibt es noch Pro-Varianten mit Display auf der Rückseite und externem Lüfter.

Hinweis: Wir haben das Produkt vom Hersteller für einen Testbericht zur Verfügung gestellt bekommen. Das hat jedoch keinerlei Auswirkungen auf unsere Berichterstattung.

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