AMD hat die ersten drei Grafikkarten der neuen Generation präsentiert. Die wichtigsten Infos zur Radeon RX 6900 XT, Radeon RX 6800 XT und Radeon RX 6800 im Überblick:


Bild: AMD

Alle drei Grafikkarten nutzen die gleiche Navi-21-GPU, besser bekannt als “Big Navi”. Lediglich die Ausbaustufen unterscheiden sich. Der Grafikchip wird von TSMC im 7-Nanometer-Verfahren gefertigt, besteht aus insgesamt 26,8 Milliarden Transistoren und verspricht deutlich höhere Taktfrequenzen bei gleichzeitig gesteigerter Effizienz. Dadurch wird die Leistungsaufnahme im Vergleich zu den Vorgängermodellen nur minimal angehoben.

Eine der größten Neuerungen ist der sogenannte “Infinity Cache“. Der bei allen Modellen 16 Gigabyte große GDDR6-Videospeicher verfügt über ein 256 Bit breites Interface, welches durch einen zusätzlichen 128 MByte großen Puffer ergänzt wird. Dieser Puffer hat extrem hohe Bandbreiten und soll die Daten für die GPU lokal zwischenspeichern. Im Vergleich zum herkömmlichen 384-Bit-GDDR6-Interface, wie er beispielsweise von der GeForce RTX 3090 verwendet wird, verspricht sich AMD eine deutlich bessere Energie-Effizienz.


RX 6800RX 6800 XTRX 6900 XT
Compute Units607280
Shader-Kerne3.8404.6085.120
Takt1.815 / 2.1052.015 / 2.2502.015 / 2.250
Speicher16 GB GDDR616 GB GDDR616 GB GDDR6
Board Power250 Watt300 Watt300 Watt

Hardware-Raytracing, Variable Rate Shading (VRS) und Mesh-Shader sind bei den neuen Grafikkarten ebenfalls mit von der Partie. Hinzu kommt ein neues Feature namens “Rage“, was ein automatisierter Übertaktungsmodus sein soll – wahrscheinlich auf Kosten der Leistungsaufnahme. Und letztlich hat AMD noch den “Smart Memory Access” vorgestellt. Dabei bekommt die CPU Zugriff auf den Grafikspeicher, wodurch sich die Spieleleistung um bis zu 13 Prozent erhöhen lassen soll. Das funktioniert allerdings nur in Kombination mit einem Ryzen 5000 und einem 500er-Mainboard.

Gute Performance: Auch im High-End-Bereich

Leistungstechnisch wollen es alle drei Grafikkarten mit den direkten Konkurrenzmodellen von Nvidia aufnehmen können. Die Radeon RX 6800 tritt gegen die GeForce RTX 3070 an, die Radeon RX 6800 XT gegen die GeForce RTX 3080 und die Radeon RX 6900 XT gegen die GeForce RTX 3090. Zumindest in den von AMD gezeigten Benchmark-Vergleichen gelingt es ihnen auch.



Es wird ein wenig kompliziert. Wie aus den Benchmark-Werten hervorgeht, soll die Radeon RX 6800 etwas schneller sein als eine GeForce RTX 2080 Ti. Diese wiederum ist in etwa so schnell wie die neue GeForce RTX 3070. Bedeutet im Umkehrschluss, dass AMD dieses Duell für sich entscheiden sollte. Spätestens mit Blick auf die Speicherausstattung: während sich eine RTX 3070 mit 8 Gigabyte Grafikspeicher begnügen muss, was auch der größte Kritikpunkt an der Karte ist, hat die Radeon RX 6800 ganze 16 Gigabyte zu bieten.



Die Radeon RX 6800 XT liefert sich ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen mit der GeForce RTX 3080. Während sie sich in Spielen wie “Forza Horizon 4” und “Battlefield V” recht deutlich absetzen kann, bleibt sie in “Division 2” und “Resident Evil 3” knapp hinter dem Konkurrenten zurück.



Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Radeon RX 6900 XT. In manchen Spielen kann sie sich gegen die GeForce RTX 3090 durchsetzen, in anderen hingegen nicht. Bleibt nur noch die Frage, wie sich die Grafikkarten mit aktiviertem Raytracing schlagen. Da dürften die Nvidia-Grafikkarten voraussichtlich besser abschneiden.

Preis und Verfügbarkeit

Den Anfang machen die Radeon RX 6800 und die Radeon RX 6800 XT. Beide kommen am 18. November in den Handel. Für die RX 6800 verlangt AMD 580 US-Dollar, für die XT-Variante werden 650 US-Dollar fällig.

Am 08. Dezember folgt dann die Radeon RX 6900 XT. Diese kostet zum Marktstart 1.000 US-Dollar. Die deutschen Preise hat AMD zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht offiziell bekanntgegeben.

4.6 11 votes
Article Rating