Die Zeiten, in denen lediglich die reine Rechenpower darüber entschieden hat, wie gut ein Spiel läuft, sind längst vorbei. Mittlerweile sind KI-Features auch im Gaming-Bereich nicht mehr wegzudenken. Wie Nvidia mit ein paar cleveren Tricks für ein flüssigeres Spielerlebnis sorgt, verraten wir dir in diesem Beitrag.

Mit Einführung der GeForce RTX 5000 Reihe hat Nvidia das Thema KI auf die nächste Stufe gehoben. Besonders zwei Technologien stechen dabei hervor: DLSS 4 und Reflex 2. Beide bauen auf den Entwicklungen der letzten Jahre auf, gehen aber nochmal einen Schritt weiter – mit klar spürbaren Vorteilen für Spielerinnen und Spieler.
DLSS (die Kurzform für Deep Learning Super Sampling) ist als ein typisches Upscaling-Feature gestartet. Das aktuelle DLSS 4 ist dabei mehr als nur eine einfache Weiterentwicklung. Nvidia hat die dahinterliegende KI-Architektur in der vierten Version von DLSS grundlegend überarbeitet. Die neue Version greift nun auf erweiterte neuronale Netzwerke und leistungsfähigere Tensor-Recheneinheiten der fünften Generation zurück, die speziell für KI-Anwendungsfälle optimiert wurden.
Das Herzstück von von DLSS ist nach wie vor Super Resolution. Hier wird ein Frame mit niedriger Auflösung (z. B. 1080p) gerendert und durch ein neuronales Netz in ein Bild mit hoher Auflösung (z. B. 4K) umgewandelt. Dabei kommen diverse Trainingsdaten und Echtzeitinformationen wie Bewegungsvektoren und Tiefeninformationen zum Einsatz, um ein Bild zu erzeugen, das optisch genauso gut aussieht wie native 4K-Renderings.
Neu ist dabei vor allem die Multi Frame Generation. Ähnlich wie bei DLSS 3 werden zusätzliche Bilder generiert und zwischen die nativ gerenderten Bilder geschoben, aber DLSS 4 geht effizienter und präziser vor. Das bedeutet: mehr Bilder pro Sekunde, weniger Artefakte und flüssigeres Gameplay – ohne dass man an den Einstellungen schrauben muss.
Für jeden gerenderten Frame können bis zu drei zusätzliche Frames per KI generiert werden. Für grafisch anspruchsvolle Spiele wie Cyberpunk 2077 oder Alan Wake 2 ist das ein echter Gamechanger. Man bekommt hohe Framerates und beeindruckende Grafikqualität, sogar wenn zusätzlich noch Raytracing aktiviert ist.
DLSS 4 ist nämlich nicht nur Multi Frame Generation und Super Resolution – die Technologie umfasst eine ganze Reihe weiterer Hilfsmittel. Ray Reconstruction ist dafür da, um die Darstellung von Licht und Schatten weiter zu verbessern. DLAA (Deep Learning Anti-Aliasing) kümmert sich um Kantenglättung und DLSS Frame Generation sorgt weiterhin für die Erzeugung zusätzlicher Frames, wenn auch nicht in dem gleichen Ausmaß wie bei der Multi Frame Generation.
Mindestens genauso spannend ist Reflex 2. Während DLSS für die optisch wahrgenommenen Inhalte zuständig ist, kümmert sich Reflex 2 um das Spielgefühl – genauer gesagt um die Eingabelatenz. Jeder, der mal kompetitiv gespielt hat, kennt das Gefühl, wenn zwischen dem Mausklick und der tatsächlichen Reaktion im Spiel ein winziger, aber spürbarer Moment vergeht.
Die Technologie analysiert in Echtzeit, wie das System auf Eingaben reagiert, und optimiert dynamisch die Priorisierung von Aufgaben innerhalb der Render-Pipeline. Besonders bei schnellen Spielsituationen – etwa beim Aiming in Shootern oder Richtungswechseln in Rennspielen – sorgt Reflex 2 dafür, dass Eingaben unmittelbarer umgesetzt werden.
Während ein Frame von der GPU gerendert wird, berechnet die CPU die Kameraposition des nächsten Frames, basierend auf den letzten Maus- oder Controllereingaben. Frame Warp übernimmt die neue Kameraposition von der CPU und passt das gerade von der GPU gerenderte Bild an diese neue Kameraposition an. Bei der Verschiebung entstehen kleine Löcher im Bild, die wiederum mithilfe von Kamera-, Farb- und Tiefendaten aus früheren Frames gefüllt werden. Dadurch fühlt sich das Geschehen direkter und natürlicher an, besonders in Multiplayer-Spielen, wo Millisekunden den Unterschied machen.
Diese Fortschritte sind nicht allein Softwaretricks – sie sind tief in der neuen Hardware verankert. Nvidia hat die RTX 5000 Serie auch architektonisch auf KI-Anwendungen ausgelegt. Herzstück sind die weiterentwickelten Tensor Cores, die nun noch effizienter mehrere Präzisionsstufen verarbeiten können. Sie sind nicht nur zahlreicher geworden, sondern auch deutlich leistungsfähiger, was für DLSS 4 essenziell ist.
Zusätzlich gibt es spezialisierte Neural Shaders, die im normalen Shader-Code integriert werden. Sie werden auf den Tensor-Kernen berechnet und übernehmen wiederkehrende Mustererkennung direkt auf Hardwareebene – beispielsweise beim Upscaling oder bei der Bildanalyse. Dadurch wird die GPU entlastet und gleichzeitig die Effizienz der KI-Algorithmen gesteigert.
DLSS 4 mit Multi Frame Generation und Reflex 2 sind ausschließlich den neuen Grafikkarten der GeForce RTX 5000 Serie vorbehalten. Eine große Auswahl entsprechender Modelle findest du selbstverständlich bei ALTERNATE!