Die EU-Kommission hat eine Reihe von Gesetzesentwürfen zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung vorgelegt. Im Fokus stehen auch Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Ripple.


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Die EU-Kommission möchte dafür sorgen, dass Transaktionen von Kryptowährungen künftig vollständig nachverfolgbar sind. Um das zu erreichen, soll es keine anonymen Wallets mehr geben. Die Identität der Nutzer soll gemeinsam mit den Wallet-Adressen in einer staatlichen Datenbank gespeichert werden.

Dienstanbieter sollen dazu verpflichtet werden, die entsprechenden Identifizierungsvorgaben an ihre Nutzer weiterzugeben. Was mit bereits existierenden, anonymen Wallts geschieht, ist nicht bekannt. Außerdem sollen auch alle durchgeführten Transaktionen gespeichert und staatlichen Stellen zugänglich gemacht werden.

Mit “Alma” gegen Geldwäsche

Auch das Bargeld soll in Zukunft stärker reguliert werden. Grundsätzlich dürften dann nur noch Rechnungen in Höhe von bis zu 10.000 Euro bar gezahlt werden. Gewisse Ausnahmen, unter anderem für Geschäfte zwischen Privatpersonen, soll es allerdings noch geben. So wolle man sicherstellen, dass beispielsweise ein Gebrauchtwagen von einer Privatperson bar bezahlt werden kann. Die Kommission betont, dass es in zwei Drittel aller EU-Länder bereits eine solche Obergrenze für Barzahlungen gebe.

Das Herzstück des Gesetzespakets ist die Einführung einer neuen Anti-Geldwäsche-Behörde namens Alma (Anti-Money Laundering Authority). Die Behörde soll unter anderem die Aufsicht über bestimmte Finanzunternehmen übernehmen, wenn ein erhöhtes Risiko für Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung besteht. Die Gründung ist für 2023 vorgesehen. Zunächst sei der Einsatz von rund 250 Mitarbeitern geplant.

Das Problem der Geldwäsche in Europa sei enorm. “Schätzungen zufolge belaufen sich verdächtige Transaktionen innerhalb Europas auf mehrere Hundert Milliarden Euro”, teilte der Europäische Rechnungshof mit. Dieses Geld sei oftmals mit großem Leid verbunden und stamme beispielsweise von Zwangsprostitution, Menschen- und Waffenhandel, Drogengeschäfte oder Erpressung.

Via: heise online

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