Führen gewalthaltige Videospiele zu einem aggressiven Verhalten der Spieler? Das Thema (Stichwort “Killerspieldebatte”) wird seit Jahren heiß diskutiert. Eine neue Langzeitstudie bringt nun weitere Erkenntnisse ans Licht.
Zehn Jahre lang haben US-amerikanische Wissenschaftler eine Gruppe von Kindern und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 10 und 23 Jahren beobachtet. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie nun in ihrer Studie namens “Growing Up with Grand Theft Auto“.
Kein aggressiveres Verhalten erkennbar
Die Teilnehmer der Studie wurden zu Beginn in drei Personengruppen unterteilt. Die kleinste Gruppe (4 Prozent) hatte bereits zu Beginn der Studie eine große Vorliebe für gewalthaltige Videospiele. Die zweite Gruppe (23 Prozent) wies zum Start der Studie eine moderate Affinität für solche Spiele auf. Der Großteil (73 Prozent) interessierte sich primär für Spiele ohne bedeutenden Gewaltanteil. Im Laufe der zehn Jahre entwickelte aber auch letztgenannte Gruppe ein gestiegenes Interesse an Spielen wie GTA V & Co.
Dabei stellten sich ein paar Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen heraus. So war der Anteil männlicher Spieler in den beiden kleineren Gruppen am höchsten. Zudem waren in der kleinsten Gruppe tendenziell mehr depressive Jugendliche vertreten. Eine Korrelation zwischen dem Spielen gewalthaltiger Videospiele und einer gesteigerten Aggressivität konnten die Forscher jedoch in keiner Personengruppe feststellen.
Die Ergebnisse decken sich mit den Beobachtungen des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) aus dem Jahre 2018. Auch damals konnte kein negativer Einfluss von Gewalt-Videospielen auf das Verhalten der Spieler nachgewiesen werden. Ob die Debatte damit so langsam zum erliegen kommt? Wir dürfen gespannt sein, was die Zukunft mit sich bringt.
Quelle: Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking