Bis zum Jahr 2050 soll Europa der erste klimaneutrale Kontinent der Welt werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, fordert die dänische Regierung ab 2030 ein EU-weites Verkaufsverbot von Autos mit Verbrennungsmotor.
Keine neue Forderung: bereits vor rund einem Jahr kündigte Dänemark an, den Verkauf von Verbrennerautos ab 2030 stoppen zu wollen. Da die Idee allerdings gegen geltendes EU-Recht verstößt und demnach eine Zustimmung aller Mitgliedsstaaten benötigt, wurde der Plan vorerst auf Eis gelegt.
Etwa zwölf Monate später wagt die dänische Regierung nun einen erneuten Vorstoß. Und diesmal könnte es, auf Grund geänderter Umstände, tatsächlich zum Erfolg kommen. Denn die neue EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen möchte den europäischen Kontinent bis zum Jahr 2050 zur Klimaneutralität führen. Ein Umstieg auf Elektromobilität oder hin zu alternativen Techniken wäre dahingehend unabdingbar. Da Autos mit Verbrennungsmotor in der Regel eine Lebensdauer von 20 Jahren haben, würde sich das Jahr 2030 auch gut für den Beginn eines Verkaufsverbots anbieten.
Dänemark rechnet mit Widerstand
Plan A wäre ein EU-weites Verkaufsverbot von Autos mit Verbrennungsantrieb. Allerdings rechnet die dänische Regierung da mit Widerstand einzelner Mitgliedsstaaten. Deshalb soll simultan dazu noch eine Art Allianz gebildet werden, bestehend aus ähnlich denkenden Staaten. Darunter fallen etwa Schweden, Frankreich und die Niederlande. Denn wenn ein einheitliches Verbot scheitert, sollen zumindest die einzelnen Staaten entsprechende Regelungen erlassen können, um den Druck auf die anderen EU-Mitglieder zu erhöhen und somit langfristig doch den gewünschten Effekt zu erzielen.
Seit 1990 hat der Verkehrssektor seine CO2-Emissionen nur minimal reduzieren können. Zwar sind die Autos mittlerweile sparsamer, dafür gibt es aber auch deutlich mehr auf den Straßen als noch vor 30 Jahren. Es ist also nicht zu erwarten, dass sich mit dem Fortbestand von Verbrennungsmotoren annähernd eine Klimaneutralität erreichen lässt. Ein Wandel scheint daher alternativlos.