Immer eine gute Internetverbindung, egal wo man sich gerade befindet? Nicht nur in Deutschland ein Ding der Unmöglichkeit – bis jetzt zumindest. Denn schon bald könnten selbst die abgelegensten Orte der Welt über eine stabile Internetverbindung verfügen. Das Netz soll dabei über das All verteilt werden.


(© Sergey Nivens – stock.adobe.com)

Funklöcher – Erzfeind der Digitalisierung – könnten bald der Vergangenheit angehören. Oneweb Satellites, ein gemeinsames Projekt des amerikanischen Unternehmens Oneweb und dem Luftfahrt-Konzern Airbus, zielt darauf ab, jedes Plätzchen auf diesem Planeten mit einer Internetverbindung auszustatten.

Mit Satelliten zum Erfolg

Wie der Name des Vorhabens bereits vermuten lässt, werden Satelliten dabei eine tragende Rolle spielen. Rund 900 Satelliten sollen im Rahmen 21 derzeit geplanter Raketenstarts ins All befördert werden. Die erste Ladung soll bereits am 26. Februar 2019 die Erde verlassen.

Zwei Faktoren sollen dem Projekt zum Erfolg verhelfen: Zum einen sind die Satelliten sehr klein und können in Massenproduktion gefertigt werden. Zum anderen sollen sie nur in eine Höhe von 1.200 Kilometern gebracht werden. Bisherige “Internet-Satelliten” sind mehr als 35.000 Kilometer von der Erde entfernt. Die Satelliten selbst werden per Solarstrom versorgt und können von der Erde aus angesteuert werden. 

Noch gibt es einige Fragezeichen

Die Idee einer flächendeckenden Internetverbindung klingt schon fast zu schön um wahr zu sein. Auch die Oneweb Satellites sehen sich derzeit noch mit einigen Problemen konfrontiert. Die Nähe zur Erde dürfte nämlich Vor- und Nachteil gleichzeitig sein. Zwar lässt sich die Verzögerung im Vergleich zu herkömmlichen Satelliten damit stark verringern, dafür müssten jedoch die Funkfrequenzen auch relativ hoch gesetzt werden. Das hat wiederum eine stärkere Wetterabhängigkeit zu Folge. Eine dichte Wolkenfront könnte das Signal also durchaus stören.

Ein weiteres Streitthema ist die Nachhaltigkeit: Die Satelliten haben nur eine begrenzte Lebenszeit, dann müssen sich ausgetauscht werden. Theoretisch müsste man jeden ausrangierten Satelliten wieder auf die Erde holen, um keinen unnötigen Weltraumschrott zu produzieren.

Zudem bringt die beste Internetverbindung nichts, wenn sie nicht vom Endprodukt verarbeitet werden kann. Aktuelle Smartphones können die Signale nämlich noch nicht direkt empfangen. Man bräuchte also auch noch eine Vielzahl von Terminals auf der Erde, die das eingehende Signal vorher umwandeln.

Da auch die Konkurrenz bereits in den Startlöchern steht, soll das Vorhaben möglichst bald durchgesetzt werden. Bis spätestens 2027 sollen genügend Satelliten in der Umlaufbahn kreisen, um eine gute Internetverbindung garantieren zu können.

Via: t-online /dpa

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