Diverse YouTuber erheben ihre Stimme gegen die kontroverse Urheberrechtsreform der EU. Die Reform könnte nicht nur die Videoplattform selbst, sondern große Teile des europäischen Internets einschränken. Unter dem Hashtag #SaveYourInternet möchte man nun ein letztes Mal die Massen mobilisieren, bevor es zu spät ist.


Bereits im Juni berichteten wir darüber, dass die EU der Online-Piraterie den Kampf angesagt hat. Eine Urheberrechtsreform soll den rechtlichen Rahmen bilden, um illegalen Diebstahl schon im Keim zu ersticken. Ein Abschnitt, Artikel 13, stellt diesbezüglich eine äußerst fragwürdige Methode vor. Demnach sollen sich die Plattformen zukünftig für die Inhalte verantworten, die ihre Nutzer dort hochladen. In der Theorie müsste YouTube also jedes einzelne Video und Instagram jedes einzelne Bild überprüfen, ob es eventuell die Rechte eines Anderen verletzt, bevor es auf der Plattform veröffentlicht wird.

Jede Minute werden auf YouTube etwa 400 Stunden an Videomaterial hochgeladen. Dass man diese Masse an Daten nicht problemlos überblicken kann, dürfte nicht all zu verwunderlich sein. Aus diesem Grund scheinen automatische Uploadfilter die einzig mögliche Alternative zu sein, um den Forderungen der Urheberrechtsreform nachzukommen. Sollte Artikel 13 also von der EU abgesegnet werden, entscheidet eventuell ein Allgorithmus darüber, ob ihre eure Inhalte ins Netz stellen dürft oder nicht. Davon abgesehen, dass solche Systeme extrem fehleranfällig sind, wäre das der erste große Baustein einer flächendeckenden Internet-Zensur.

Das Ende von YouTube?

In einem Blogbeitrag wandte sich YouTube Chefin Susan Wojcicki direkt an die Nutzer. Dort sprach sie von enormen Folgen, sollte die Reform in dieser Art durchkommen. Noch hätte man nicht beschlossen, wie man darauf reagieren würde. Eine Möglichkeit wäre, nur einer handvoll großer Kanäle zu erlauben, weiterhin Videos hochzuladen, um das Risiko möglicher Urheberrechtsverletzungen einzuschränken. Fest steht: YouTube wie wir es kennen, würde es wohl nicht mehr geben. Aber auch alle anderen Internet-Plattformen, die von den Inhalten ihrer Nutzer leben, sind davon betroffen.

Noch gibt es ein wenig Hoffnung. Viele große Creator (iBlali, LeFloid, PietSmiet, Tanzverbot, Concrafter & viele weitere) machen derzeit auf die Problematik aufmerksam und werben unter dem Hashtag #SaveYourInternet für eine Online-Petition, die zum jetzigen Zeitpunkt bereits über 1,5 Millionen Mal unterzeichnet wurde. Es könnte die letzte Möglichkeit sein, die Verantwortlichen der EU noch einmal umzustimmen.

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