Langsam, aber sicher digitalisiert sich der Fußball. Nach der Einführung des Videoschiedsrichters steht nun die nächste große Änderung bevor.
Die FIFA hat bekanntgegeben, bei der kommenden Fußball Weltmeisterschaft in Katar eine halbautomatische Abseitstechnologie verwenden zu wollen. Der Fußballverband erhofft sich davon klarere und schnellere Entscheidungen in den Spielen. “Die VAR haben einen überaus positiven Effekt auf den Fußball. Dank ihrem Einsatz gibt es erheblich weniger Fehlentscheidungen. Wir erwarten, dass es mit der halbautomatischen Abseitstechnologie noch weniger werden”, so Pier Luigi Collina, Vorsitzender der FIFA-Schiedsrichterkommission.
Um die Technik nutzen zu können, müssen neue Kameras unter dem Dach des Stadions angebracht werden, welche die Positionen und Bewegungen der Spieler in Echtzeit erfassen. Eine komplexe Gliedmaßenerkennung, die jeden Spieler in 29 unterschiedliche Datenpunkte unterteilt, soll dabei auch in unübersichtlichen Situationen für präzise Ergebnisse sorgen. Die Kameras sollen 50 Bilder pro Sekunde erfassen können. Hinzu kommt ein neuer Sensor im Inneren des Balles, der mit 500 Hertz arbeitet und so den Moment der Ballabgabe möglichst genau bestimmten soll.
Sollte das System eine Abseitsstellung erkennen, werden die Aufnahmen zunächst an die Video-Spieloffiziellen zur Überprüfung gesendet. Diese leiten das Signal dann an den Schiedsrichter auf dem Platz weiter. Ein Vorgang, der dank technischer Hilfsmittel nur wenige Sekunden in Anspruch nehmen soll. Abschließend werden die erfassten Datenpunkte in eine 3D-Animation umgewandelt, die auf der Stadion-Leinwand und den TV-Bildschirmen zu sehen sein soll – für mehr Transparenz.
“Die Tests sind überaus erfolgreich verlaufen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass die Schiedsrichter und Schiedsrichterassistenten in Katar ein sehr wertvolles Hilfsmittel haben werden, um auf dem Spielfeld optimal und korrekt zu entscheiden. Ich weiß, dass einige von einem Abseitsroboter sprechen, was falsch ist, denn letztlich entscheiden weiterhin der Schiedsrichter und die Schiedsrichterassistenten”, resümiert Pier Luigi Collina.
Quelle: FIFA