Anwohner wollen festgestellt haben, dass sich der Seneca Lake im US-Bundesstaat New York spürbar erwärmt hat. Schuld soll eine ansässige Mining-Farm sein, in der rund um die Uhr nach Bitcoins geschürft wird.


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Vor wenigen Tagen machte das US-amerikanische Dörfchen Dresden mit einer ungewöhnlichen Protestaktion auf sich Aufmerksam. Der Protest richtete sich nämlich gegen eine Bitcoin-Mining-Anlage der Firma “Greenidge Generation”. Das rechenintensive Mining würde den nahegelegenen See erhitzen, beklagten die Anwohner. Man fühle sich beim Baden, als wäre man in in einem Whirlpool, äußerte sich eine Frau gegenüber NBC News.

Kühlung mit Seewasser

Die Anschuldigungen kommen nicht von ungefähr. Das Unternehmen greift nämlich auf das Wasser des Sees zurück, um die mehr als 8.000 Geräte am Standort zu kühlen. Mehr als 500 Millionen Liter darf die Anlage täglich ansaugen und wieder zurück in den See leiten. Dabei darf das abgegebene Wasser eine Temperatur von bis zu 42 Grad Celsius im Sommer und maximal 30 Grad Celsius im Winter haben. Das könnte tatsächlich für Whirlpool-artige Verhältnisse sorgen.

Greenridge beteuert jedoch, diese Temperaturen nicht einmal im Ansatz zu erreichen. In der Regel bleibe man in etwa 15 Grad unter den maximal erlaubten Temperaturen, äußerte sich ein Unternehmenssprecher. Im Sommer sei das rückfließende Wasser meist nur um die 20 Grad warm.



Das sehen die Anwohner anders, weshalb sie nun eine thermische Untersuchung des Gewässers in Auftrag gegeben haben. Diese soll jedoch erst im Jahr 2023 stattfinden. Erst dann werden sie Klarheit haben. Bis dahin werden sie sich weiter auf ihre eigene Wahrnehmung verlassen müssen.

Greenridge und andere US-amerikanische Mining-Firmen haben aktuell einen starken Aufschwung zu verzeichnen. Erst kürzlich konnte das Unternehmen rund drei Milliarden US-Dollar schwere Investoren für sich gewinnen. Bis zum Ende des Jahres will man die Mining-Kapazitäten vervierfachen. Auslöser ist unter anderem die politische Lage in China. Seitdem die chinesische Regierung stärker gegen Bitcoin-Miner vorgeht, sind viele Firmen und Investoren aufs Ausland ausgewichen. So konnte die USA den Anteil am weltweiten Bitcoin Mining seit Anfang 2020 von vier auf acht Prozent verdoppeln.

Quelle: NBC News

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