Egal ob Zeitung, Fernsehen oder Internet – Werbung findet man in beinahe allen Bereichen des Lebens. Nur ein Ort scheint aktuell noch werbefrei zu sein. Unsere eigenen Träume. Doch auch damit könnte irgendwann Schluss sein. Zumindest gibt es bereits erste Experimente, die das Thema untersuchen.


Photo by Kate Stone Matheson on Unsplash

Die Molson Coors Beverage Company, eine der größten Brauereigruppen der Welt, hat einen umstrittenen Versuch gestartet. Man wollte untersuchen, ob es möglich ist, Werbeinhalte in den Träumen von Menschen zu platzieren. Dafür wurden 18 Probanden ausgewählt, welche vor dem Schlafengehen ein 90-sekündiges Werbevideo der Brauerei anschauen mussten und in der Nacht immer wieder Audiobotschaften zugespielt bekommen haben. In dem Video gab es fließendes Wasser, einen Bergsee und natürlich das Bier der Brauerei zu sehen.

Am nächsten Morgen wurden die Personen dann nach ihren Träumen befragt. Und tatsächlich gaben fünf Personen an, in der Nacht von Bier oder Wasser geträumt zu haben. Das Ergebnis zeigt, dass die Technik grundsätzlich funktioniert – aber auch noch viel Verbesserungsbedarf besteht. Konkrete Details gibt das Experiment allerdings nicht her. Immerhin war es keine typische wissenschaftliche Untersuchung, sondern vielmehr ein PR-Manöver.


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Nun ging die Brauerei aber noch einen Schritt weiter. Sie versprach allen Kunden vergünstigte Preise, sollten sie den Test zuhause durchführen. Und das wird von Traumforschern überaus kritisch gesehen. In einem offenen Brief haben sich viele Experten gegen eine solche Traummanipulation ausgesprochen. Man wisse nicht, welche Auswirkungen das Vorgehen auf das Trinkverhalten der Menschen haben könnte und das sei extrem gefährlich.

Generell halten die Traumforscher nichts davon, die Träume der Menschen für Werbezwecke zu missbrauchen. Manipulative Werbung ist in den USA ohnehin verboten. Eine solche Traum-Werbung ist also nur möglich, wenn die Betroffenen auch explizit zustimmen. Aber wer weiß, wie die Zukunft aussieht. Geld findet bekanntlich so einige Wege…

Quelle: The Guardian

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