Das Glück ist mit den Tüchtigen, so sagt man, doch diesmal war es mit mir. Ich erhielt die Gelegenheit, das Bamboo Folio von Wacom zu testen. Als notorischer Schreiberling sind PC und Tastatur mein wichtigstes Werkzeug aber der regelmäßige Griff zu Stift und Papier bleibt nicht aus. Typisch sind “Halt, da war doch noch was!” und “DAS muss ich später noch unbedingt ändern/überarbeiten/nachschlagen”-Momente. Konzepterstellung/bearbeitung und Brainstorming geschehen auch noch oft auf die klassische Weise.

Dafür liegen Stift und Block immer in Reichweite. Aber immer mehr, was analog geht, geht auch digital, und das Bamboo Folio soll mir nun dabei helfen, mein spontanes Gekritzel auf zeitgemäße Art und Weise zu verarbeiten. Ich bin gespannt, ob ich es mit einem nützlichen Werkzeug zu tun hab, einer überflüßigen aber spaßigen Spielerei, oder teurem Unfug.

Wacom Bamboo Folio (small)

Der Packungsinhalt

Wenn alles so schnell und übersichtlich abläuft wie die Bestandsaufnahme des Inhaltes, sind wir auf einem guten Weg.
Neben dem Star selbst gehören der Stift, eine Kurzanleitung in mehreren Sprachen, ein USB-Ladekabel und eine Ersatzmine zusammen mit einem Auswechsel-Tool zum Lieferumfang.

Von der Dicke der Anleitung darf man sich nicht täuschen lassen. Deutsch ist nach Englisch gleich die zweite Sprache, schön und gut, aber man erhält gerade genug Informationen, um das Gerät in Gang zu bekommen. Alles weitere ist learning-by-doing, bei Fragen helfen google und Youtube. Hat man das Bamboo Folio also erst mal gestartet, kann man die Anleitung getrost in die Schublade legen in der man alle anderen Anleitungen seit den 80ern aufbewahrt. So für alle Fälle.

Optik und Handhabung

Das Bamboo Folio kommt mit schlichter, grauer Eleganz daher. Der textile Überzug ist robust und griffig ohne dabei billig auszusehen. Der Stoff lässt sich angenehm anfassen, die stabile Mappe bietet der Technik in ihrem Kern guten Schutz.

Am Ende kommt es immer auf den Inhalt an. Der schaut nett. Die eine Hälfte nimmt natürlich das Tablet und der Schreibblock ein, damit die andere Hälfte nicht ganz verschwendet wird, bieten Schlitze die Möglichkeit, abgetrennte Zettel, Visitenkarten, oder was immer man im Sinn hat zu verstauen.

Nun sieht man auf dem Bild bereits, was mein persönliches Problem mit dem aufgeklappten Gerät ist. Es nimmt gut Platz weg wenn man keinen großen Schreibtisch hat. Mit Tastatur, Mauspad, Monitor, und der obligatorischen Tasse Kaffee wird es schnell eng und der Gebrauch unhandlich. Man kann die linke Hälfte ohne Probleme umklappen. Dann klappt man noch das Deckblatt des Schreibblocks um. Das macht ein schnelles Niederschreiben von Notizen ein wenig unhandlicher.

Maus weg, Bamboo Folio ranziehen, aufklappen, umklappen, Block aufklappen, anmachen, schreiben, eventuell erst mal wieder ausmachen, mindestens Block zuklappen, wegschieben, Maus wieder ranholen. Das läuft mit Stift und Papier reibungsloser ab.

Nutzt man das Gerät nicht parallel zu Tastatur und Maus, stellt dies natürlich kein Problem dar.

Inbetriebnahme

Hier hat die Anleitung ihren einzigen aber stellaren Auftritt. Das Aufladen mit dem USB-Kabel ergibt sich von selbst, wenn das Bamboo Folio Saft hat, wird es interessant.

Ohne die Inkspace App von Inkspace ist das schöne Stück nutzlos. Die App ist ohne Smartphone nutzlos was frustrierend sein kann. Zur Zeit, als ich die Benachrichtigung erhielt, ich sei als Produkttester zugelassen, befand sich mein Smartphone in Reparatur. Die Klärung zog sich und ich saß tagelang mit einem hübschen Stück Technik da, was ich nicht nutzen konnte. Mein PC und das Bamboo Folio erkennen sich zwar über Bluetooth, was nichts bringt. Die App lässt sich über den Wacom Shop auswählen, aber trotz Registrierung des Gerätes und – mittlerweile – Installation der App auf dem Smartphone, lässt sich der “Kauf” der kostenlosen App nicht abschließen.

Das Bamboo Folio ist daher nur interessant, wenn man ein Smartphone besitzt und auch gewillt ist, damit zu arbeiten. Hat man aber (endlich wieder) ein funktionierendes Smartphone und ist einigermaßen Firm im Umgang damit, geht es ganz einfach. Die App war ruck-zuck runtergeladen und installiert, ab da ist es plug & play und zum Teil auch trial & error. Die App kommuniziert wenig mit einem und scheint vorauszusetzen, man weiß, was das Bamboo Folio von einem will. Das Bamboo Folio selber schweigt sich aus.

Hier hilft zumindest kurz die Anleitung:

Zum Anschalten wird der Powerbutton für ein paar Sekunden gedrückt bis er grün leuchtet.
Hält man den Powerbutton erneut kurz aber nicht zu lang gedrückt fängt er an, blau zu blinken. Jetzt hat man Bluetooth aktiviert und das Bamboo Folio sucht nach passenden Geräten. Unbedingt daran denken, Bluetooth am Handy einzuschalten und das Gerät zu akzeptieren!

Damit hat man es geschafft, das Bamboo Folio ist Betriebsbereit.

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